Auszeichnung
Zeitenspiegel Reportagen

Hansel-Mieth-Preis und Gabriel-Grüner-Stipendium 2022 vergeben

Hansel-Mieth-Preis 
Der diesjährige Hansel-Mieth-Preis geht an die freie Autorin Amonte Schröder-Jürss und den Fotografen Andy Reiner für ihre Reportage »Alle für einen«. Die beiden Journalist*innen erzählen die Geschichte eines Dorfes, in dem sich fast alle Einwohner*innen um Hans, einen älteren Herren kümmern, der seit seiner Geburt mit einer geistigen Behinderung lebt. Nur durch die kollektive Hilfe kann Hans, der keine Verwandten mehr hat, in seinem Elternhaus leben und muss nicht in ein Heim umziehen.

»Alle für einen«. Foto: Andreas Reiner

Für den Hansel-Mieth-Preis, der dieses Jahr zum 24. Mal verliehen wird, wurden 126 Bewerbungen eingereicht. Er ist mit 6.000 Euro dotiert.
Die Reportergemeinschaft Zeitenspiegel Reportagen erinnert mit dem Preis an ihr 1998 verstorbenes Ehrenmitglied Johanna »Hansel« Mieth, die sich als Fotoreporterin für das amerikanische Magazin Life sozialen Themen widmete. Der Preis würdigt herausragende engagierte Reportagen. Text und Fotos werden dabei gleichermaßen bewertet.

Folgende Reportagen wurden ebenfalls ausgezeichnet. Sie werden zusammen mit dem Gewinnerbeitrag im Sammelband »Hansel-Mieth-Preis 2022« (Schwoerer Verlag) veröffentlicht. Das Buch kann bei Zeitenspiegel Reportagen (hmp -at_ zeitenspiegel.de) bestellt werden.

»Derek«
Charlotte Köhler (Text), Michael Hinz (Fotos)
Go-Magazin

»Die hohe Kunst der Politik«
Boris Herrmann (Text), Omer Messinger (Fotos)
SZ

»Die Übernahme«
Wolfgang Bauer (Text), Andy Spyra (Fotos)
Zeit

»Die Hanau-Protokolle«
Özlem Gezer und Timofey Neshitov (Text), Milos Djuric (Fotos)
Spiegel

»Alle für einen«
Dr. Vivian Pasquet (Text), Kiên Hoàng Lê (Fotos)
Geo

»Der Letzte seiner Art«
Stephan Lebert und Caterina Lobenstein (Text), Ricardo Wiesinger (Fotos)
Zeit

»Kann das noch ein Zuhause sein?«
Diana Laarz (Text), Daniel Etter (Fotos)
Zeit

»Jenseits von Gut und Böse«
Jonas Breng (Text), Erin Trieb (Fotos)
Stern

»Die Warnung der Toten«
Jan Christoph Wiechmann (Text), Bruno Kelly (Fotos)
Stern

Gabriel-Grüner-Stipendium 
Das Gabriel-Grüner-Stipendium 2022 geht an die freie Journalistin Helena Weise und die Fotografin Paulina Metscher. Die Reporterinnen wollen den Spuren von Feministinnen folgen, die aus Russland ins georgische Tiflis ausgewandert sind.

Der Preis erinnert an den aus Mals in Südtirol stammenden Stern-Reporter Gabriel Grüner, der am 13. Juni 1999 während einer Recherche im Kosovo zusammen mit dem Fotografen Volker Krämer und dem Übersetzer Senol Alit ermordet wurde. Das Gabriel-Grüner-Stipendium ist mit 6.000 Euro dotiert. Zusätzlich erhalten Autorin und Fotografin ein zweimonatiges Residenzstipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart.

Gabriel-Grüner-Schülerpreis 
Der Gabriel-Grüner-Schülerpreis für Südtirol, den Zeitenspiegel Reportagen gemeinsam mit dem Bildungsausschuss der Gemeinde Mals und dem Südtiroler Wochenmagazin ff verleiht, geht 2022 an Katharina Lamprecht und Miriam Schwienbacher von der Oberschuldirektion Schlanders für ihre Reportage »Medical Clowns«. Darin beschreiben die beide Schülerinnen die schwierigen Aufgaben zweier weiblicher Clowns, die in einem Krankenhaus vor allem junge Patient*innen aufmuntern.  Ebenfalls ausgezeichnet werden Aaron Munter und Moritz Florian von der Technischen Fachoberschule Bozen für ihren Beitrag »Alltag eines Notarztes«. Einen Tag lang begleiteten die beiden Preisträger einen Notarzt bei seiner verantwortungsvollen Arbeit.

Preisverleihung 
Die Verleihung des Hansel-Mieth-Preis findet am 6. Juli 2022 um 19 Uhr im Rathaus Fellbach (bei Stuttgart) statt. Die Preisverleihung für das Gabriel-Grüner-Stipendium und den Gabriel-Grüner-Schülerpreis findet im Oktober 2022 in Mals (Südtirol) statt. Datum, Festort und Zeit werden noch bekanntgegeben.