Fotofestival
Thema: Gerechtigkeit

Fortsetzung des f2 Fotofestivals in Dortmund

7. November - 24. November 2019

Nach dem erfolgreichen Auftakt 2017 zum Thema Grenzen setzt das f2 Fotofestival auch in diesem Jahr auf ein großes Thema: Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit ist der zentrale Kern für das menschliche Zusammenleben in allen Kulturen und doch gehen die Meinungen, was unter Gerechtigkeit zu verstehen ist, weit auseinander. Die Voraussetzung für eine Debatte darüber ist, sich mit dem Gedanken der Gleichheit auseinanderzusetzen. Die Idee, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Klasse, ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer Hautfarbe gleichgestellt sind, kann nicht angezweifelt werden. Ebenso müssen aber unterschiedliche Lebensumstände berücksichtigt werden oder wie es Karl Marx in seinem Grundsatz formulierte: »Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!«

John Rawls leitete 1971 mit seiner liberalen Theorie der Gerechtigkeit einen Paradigmenwechsel ein, dass nämlich soziale und ökonomische Ungleichheit dann in Ordnung sei, wenn sie »zum größten zu erwartenden Vorteil für die am wenigsten Begünstigten« beitrage. In diesem Punkt ist seine These um das Differenzprinzip bis heute strittig und zeigt die ganze Komplexität des Themas auf.

»The Eyes of Earth (The Death of Lake Urmia)« von Solmaz Daryani ist nicht nur in der Ausstellung »Follow the Water« zu sehen, die iranische Fotografin berichtet auch im Rahmen des Vortragsprogramms über ihre Arbeit. Foto: Solmaz Daryani

Es fordert unsere wohlhabende Gesellschaft dazu auf, die Problematik um Gerechtigkeit vorrangig zu behandeln und sich auf unterschiedlichen Ebenen damit auseinanderzusetzen: Wie sind gesellschaftliche Güter gerecht zu verteilen? Ist alles gerecht, was dem Gesetz entspricht? Wie ist globale Gerechtigkeit zu erreichen? Und ganz aktuell wird die Frage aufgeworfen, wie Gerechtigkeit gegenüber zukünftigen Generationen zu erreichen ist.

Zahlreiche Ausstellungen in Museen, Galerien und Hochschulen, die unabhängig voneinander kuratiert werden, bieten wieder unterschiedliche Perspektiven auf das gemeinsame Thema, mit dem kritischen und neugierigen Blick der Fotografie.

Die Mixed Media Arbeit »What Explains Everything Explains Nothing in Particular« der polnischen Fotografin Joanna Kischka ist im Projektraum Fotografie zu sehen. Foto: Joanna Kischka

Auch über die Grenzen der Stadt Dortmund hinaus wird es weitere Austellungsorte und Partner in Westfalen geben, die sich dem Thema Gerechtigkeit widmen. Daneben gibt es natürlich wieder ein breites Rahmenprogramm mit Vorträgen und Diskussionen.

Beteiligte Künstler*innen: Mattia Balsamini, Julio Bittencourt, Cortis & Sonderegger, Solmaz Daryani, Jesco Denzel, Aaron Vincent Elkaim, Jürgen Escher, David Farrell, Andrea Gjestvang, Hahn+Hartung, Joanna Kischka, Felix Kleymann, Matjaž Krivic, Dirk Krüll, Daesung Lee, Kadir van Lohuizen, Gideon Mendel, Freya Najade, Danila Tkachenko, Maria Vittoria Trovato, Julia Unkel, Ira Wagner u.a.

Die 44309 Street//Art Gallery präsentiert Felix Kleymanns Projekt »Qatar – Improving Reality«. Foto: Felix Kleymann

Am 9. und 10. November 2019 bietet das Festival ein umfangreiches Vortragsprogramm. Die Fotograf*innen Solmaz Daryani, Cuny Janssen, Felix Kleymann, Kadir van Lohuizen und Gideon Mendel berichten von ihrer Arbeit und ihren Projekten.

Buchsalon, Filme, Führungen, Party, ein Symposium und eine geführte Bustour zu den verschiedenen Ausstellungsorten runden das Rahmenprogramm des Festivals ab, welches sich auch als Plattform zum Austausch und Netzwerken versteht.

Das Festival wird am 7. November 2019 um 19 Uhr im Festivalzentrum Kulturort Depot eröffnet. Schirmherrin ist Dortmunds Oberbürgermeisterin Birgit Jörder.

Weitere Informationen und das detaillierte Festivalprogramm unter www.f2-fotofestival.de.