Schwerpunktthema
Social Media für Fotograf*innen

Ins Netz gegangen #04: Linktipps zu Social Media

Text – Susanne Krieg

Ostern kommt und wir haben hier schon mal das Gelbe vom Ei: Fünf Geschichten aus der Welt der sozialen Medien, die ihr lesen solltet. So viel sei verraten: Es geht um Datensparsamkeit in Zeiten von #deletefacebook, eine App für Twitter-Gestresste, eine neue Generation von »IT-Kids«, nackte Tatsachen auf Instagram und eine digitale Nachbarschaftsplattform, die einfach mal das Prinzip von Social Media auf den Kopf stellt.

1. Facebook und die Privatsphäre

Facebook sorgt wegen des Cambridge-Analytica-Datenleaks erneut für mächtig Wirbel. Ein direkter Ableger der Firma steht nun auch noch unter Verdacht, mit Hilfe von Nutzerdaten die Brexit-Wahl beeinflusst zu haben. Für viele ein Grund mehr, #deletefacebook zu fordern. Doch muss man sein Profil wirklich gleich löschen? Marvin Strathmann hat auf sueddeutsche.de eine Anleitung für mehr Datensparsamkeit verfasst. Seine Checkliste zeigt, wie man Facebook weiternutzten kann, aber ein Minimum an Daten preisgibt. Die Tipps drehen sich dabei u.a. um allgemeine Profilinformationen, Klarnamen, Standortdaten, verbundene Apps und personalisierte Werbung. Lasst uns also Freunde bleiben! Und auch wenn’s nervt: Einfach noch mal ran an die Sicherheitseinstellungen und den Daten-Kleptomanen ein Schnippchen schlagen!

2. Kein Stress durch Zahlen

Ben Grosser lehrt an der University of Illinois in den USA. Nun hat der Internetaktivist laut eines Beitrags auf Motherboard (VICE) eine Browser-Erweiterung entwickelt, die auf Twitter alle Zahlen verbirgt. Denn Grosser glaubt, dass das Suchtpotential sozialer Medien vor allem auf die Zahlen zurückzuführen ist, die uns ständig darüber informieren, wie viele Herzchen und Re-Tweets unsere Beiträge abgesahnt haben. Der sogenannte »Twitter-Demetricator« soll uns nun den Druck nehmen, sagt Grosser – der übrigens schon eine ähnliche App für Facebook programmiert hat…

3. Studie zur »Generation C«

Wer, bitte, ist die »Generation C«? Und bin ich vielleicht Teil davon? Könnte sein, wenn Folgendes zutrifft: Ich ignoriere traditionelle Medien. Facebook, Instagram & Co. nutze ich dafür mehrmals täglich. Influencer spielen eine Rolle in meinem Leben, doch ich sehe sie reflektiert. Ich bin 24/7 online und vernetzt mit Gott und der Welt. Wenn man sich dann auch noch ohne Smartphone einfach nur nackt fühlt: Willkommen im Club! Das C steht übrigens für Connection, Community, Creation und Curation. Die neue Generation geistert zwar schon seit einer Weile durchs Netz, doch die Betreiber des Springer-Onlineportals NOIZZ haben ihr nun eine eigene Studie gewidmet. Zu finden hier.

4. Émir Shiro zeigt, was nicht gezeigt werden darf

Was Nacktheit bedeutet und wo sie beginnt, meint man bei Instagram ja ganz genau zu wissen – und darum zensieren Mitarbeiter emsig Bilder, auf denen vermeintlich pornografische Motive zu sehen sind. Das hat in der Instagram-Community schon für viel Unmut gesorgt. Mit #freethenipple protestieren Nutzer dafür, dass die Darstellung nackter Haut erlaubt sein müsse. Bento stellt uns nun den Fotokünstler Émir Shiro aus Frankreich vor: Mit seinen subversiven Collagen trickst er die Instagram-Zensur aus und schafft es immer wieder, seine Follower vor (halbwegs) nackte Tatsachen zu stellen.

5. Auf gute Nachbarschaft!

Auf Wired schreibt Jana Petersen über die »Low-Tech-Social-Media-Plattform« nebenan.de: Sie verbindet inzwischen 500.000 Menschen in über 3.200 Nachbarschaften und 120 Städten – die Autorin nennt dies eine »Erfolgsgeschichte im Verborgenen«: Hier pöbelt niemand, kein Algorithmus filtert den Newsfeed, stattdessen: Respekt, Foodsharing, Gartenprojekte, Grillpartys. Ein schöner Text darüber, wie aus einem virtuellen Netzwerk echte Beziehungen inmitten urbaner Anonymität entstehen. Man könnte auch sagen: #timewellspent!


Susanne Krieg
Journalistin mit einer Leidenschaft für multimediale Inhalte. Nach über zehn Jahren als GEO-Redakteurin arbeitet die inzwischen zertifizierte Social-Media-Managerin als Texterin und Dozentin für crossmediale Themen.
www.susanne-krieg.de