Greenland
Andrea Gjestvang beschäftigt sich in ihrer Fotoreportage »Greenland« mit der Situation der Inuit, die als eines der ersten Völker direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Einerseits hat die Jagd nach den Rohstoffen Öl und Gas begonnen und verspricht finanzielle Unabhängigkeit. Andererseits schmelzen die traditionellen Jagdgebiete für den Fisch- und Robbenfang durch die globale Erwärmung dahin, so dass sich die gesamten Lebensbedingungen der Inuit in den letzten Jahren grundlegend verändert haben. War bisher der Zusammenhalt der Gemeinschaft überlebenswichtig, so halten heute die Errungenschaften des modernen Lebens und damit auch die Individualisierung der Menschen in Grönland Einzug. 2008 bereiste die norwegische Fotografin erstmals die weltweit nördlichsten Siedlungen an der Ost- und Westküste Grönlands.
Sie geht seitdem den Veränderungen dort nach, wo sich ihre Auswirkungen unmittelbar zeigen: in den Familien. Gjestvang zeigt in ihren poetischen Fotografien das Alltagsleben, das in den kleinen Siedlungen vom Festhalten an Traditionen genauso wie von der Härte und Schönheit der Landschaft bestimmt wird.
Andrea Gjestvang wurde für ihre Reportage »Greenland« mit dem 1. Preis im norwegischen Picture-of-the-Year-Wettbewerb ausgezeichnet. Außerdem wird sie beim diesjährigen Lumix-Festival in Hannover vertreten sein und hat damit die Chance, den FREELENS Award für jungen Bildjournalismus zu gewinnen.