Ausstellungen
Agentur Focus & Maps

Wir hatten ein normales Leben. Ukraine 2006–2022

31. Mai - 3. Juli 2022

Über 20 internationale Fotograf*innen der Agenturen Focus (Hamburg) und MAPS (Brüssel) zeigen in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, dem Mahnmal St. Nikolai und dem Zeit-Verlag in einer Open-Air-Ausstellung aktuelle Bilder von den Geschehnissen aus dem Krieg in der Ukraine und aus der Zeit vor dem russischen Angriff.

Für viele im Westen schien Putins Invasion in der Ukraine überraschend – war sie aber nicht. Dieser Krieg hat seine Wurzeln in der Geschichte der komplexen Beziehungen beider Länder und begann im Jahr 2014, als die Russische Föderation die Krim annektierte. Der Konflikt setzte sich fort, indem Russland sich hinter den lokalen Separatisten im Donbas versteckte und somit nationalistische Spannungen schürte. Den weiteren Verlauf des Konflikts durchleben die Ukrainer*innen derzeit in einem blutigen Angriffskrieg gegen ihre Nation.

Die Umbrüche, die das Land seit vielen Jahren durchlebt, haben Fotograf*innen ausführlich dokumentiert. Überall im Land und in allen Teilen der Bevölkerung haben sie versucht, das Ausmaß der Probleme im Alltag einzufangen. Nach dem 24. Februar 2022 kehrten zahlreiche dieser Fotograf*innen in die Ukraine zurück, um die menschlichen Krisen zu dokumentieren, die aus dem bewaffneten Konflikt hervorgehen.

Der ukrainische Fotograf Kirill Golovchenko beschreibt seine Gefühle über seine in Flammen stehende Heimat wie folgt: »Wenn ich an die Ukraine denke, sehe ich meine Heimat in Flammen. Auch ich ersticke darin. Gerade jetzt ist die Ukraine für mich so wertvoll wie noch nie zuvor. Gerade jetzt ist die Ukraine für mich so wertvoll wie noch nie zuvor. Gerade jetzt weiß ich: Heimat sind die Menschen, die eins werden, um ihre Freiheit zu verteidigen. Der Preis dafür ist unermesslich hoch – das Leben.«

Eine Frau aus Irpin, nördlich der Stadtgrenze zu Kiew, ist unter dem Getöse der Kampfhandlungen wie viele andere Bewohner Irpins in Richtung Kiew-Stadt unterwegs. Sie ist über die Trümmer einer gesprengten Brücke geklettert und sucht nun nach einem Verwandten, der versprach, sie hier abzuholen. Minuten später taucht der Gesuchte auf und sie kann die Flucht nach Kiew fortsetzen. Foto: Sebastian Backhaus/Agentur Focus

Zivilist*innen, die ein Hilfszentrum eröffnen, junge Soldaten, die an die Front geschickt werden, die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung, das Grauen einer zerbombten Stadt oder Geflüchtete, die von ihren Familien getrennt wurden… Die Fotograf*innen haben unterschiedliche Themen in den Fokus genommen – auf ihre eigene Weise und einander ergänzend. Die Ausstellung verbindet aktuelle Berichterstattung mit Archivmaterial der Agenturen Focus und MAPS bietet so einen Einblick in das Leben in der Ukraine wie auch die Auswirkungen des Krieges.

»Mit einem respektvollen Blick kann die Fotografie Einblicke in Menschenleben geben, die von Konflikten erschüttert werden. Angesichts der Zerstörung hilft sie, die Erinnerung zu bewahren, damit wir niemals vergessen.« – Louis Van Ginneken

Agentur Focus (Hamburg) & Maps (Brüssel)
»Wir hatten ein normales Leben. Ukraine 2006–2022«
31. Mai 2022 bis 3. Juli 2022

Mit Fotografien von Sebastian Backhaus, Daniel Berehulak, Massimo Berrut, Roman Bezjak, Kitra Cahana, Emre Caylak, Roland Geisheimer, Kirill Golovchenko, Andrej Krementschouk, Sergey Maximishin, Justyna Mielnikiewicz, Mark Mühlhaus, Daniel Müller, Dominic Nahr, Alessandro Penso, Julius Schrank, Maxim Sergienko, Éric Vazzoler, Thomas Victor, John Vink und Marlena Waldthausen

Eröffnung am 31. Mai um 18 Uhr in deutscher, englischer und ukrainischer Sprache.

Mahnmal St. Nikolai
Willy-Brandt-Straße 60
20457 Hamburg