Fotofestival
Fotodoks 2019

Vis-à-Vis

16. Oktober - 24. November 2019

Nachdem Fotodoks 2017 mit dem Gastland USA einen außereuropäischen Fokus hatte, konzentriert sich die siebte Münchner Ausgabe des Festivals auf einen naheliegenden Nachbarn: 2019 blickt Fotodoks auf Frankreich und öffnet mit dem Thema »Vis-à-Vis« den Dialog mit der traditionsreichsten und vielfältigsten Kultur der dokumentarischen Fotografie.

Frankreich ist Deutschlands engster und wichtigster Partner in Europa. Mit kaum einem anderen Land gibt es in den Bereichen Kultur und Medien eine so enge Zusammenarbeit und vergleichbar lebendigen Austausch. Diese Verbundenheit in Kombination mit dennoch unterschiedlichen Prägungen im Umgang mit gesellschaftspolitischen Situationen verspricht für Festival und Ausstellung eine spannende Begegnung.

»Vis-à-vis« beschreibt als Thema eine vermeintlich einfache und doch so komplexe Situation der Begegnung. Dies kann als Chance oder als Bürde wahrgenommen werden, kann starre oder veränderbare Positionen beschreiben und vielleicht auch als Anregung verstanden werden, sich seinem Gegenüber offen und verantwortungsvoll zu widmen.

Aus der Serie »Niemandsland«. Foto: Daniel Chatard

»There is no such thing as a single-issue struggle, because we do not live single-issue lives«, schreibt die US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde und skizziert damit den gedanklichen Rahmen der diesjährigen Festivalausgabe.

Das Kurator*innenteam präsentiert eine beispielhafte und konzentrierte Auswahl von fotografischen Positionen, die ökonomische, soziale wie gesellschaftspolitische Machtverhältnisse beleuchten und vermeintliche »Wahrheiten« in Frage stellen. Die Arbeiten der 15 eingeladenen Fotograf*innen aus Frankreich und der D-A-CH-Region, erforschen Machenschaften von Großkonzernen, verfolgen Spuren, die postkoloniale, imperialistische und kapitalistische Strukturen zeichnen – sie erzählen von Politik und Tradition, von gesellschaftlichen Werten und Geschlechterzuordnungen. Die zeitgenössische dokumentarische Autorenfotografie macht – ihrer Tradition folgend – die Vielfalt im Denken und Handeln sowie individuelle Strategien der Selbstermächtigung sichtbar – in und weit über Europa hinaus. Die Arbeiten irritieren unsere Sehgewohnheiten und hinterfragen, ob und wie man die Dinge nicht auch ganz anders wahrnehmen und verstehen könnte.

Wie bereits in den vergangenen Jahren, regen auch die diesjährigen Fotodoks-Festivaltage mit Podiumsdiskussionen, Künstlergesprächen und Filmen zum Diskurs und zur Diskussion über den Stand aktueller Dokumentarfotografie an.

Aus der Serie »Skaarph«. Foto: Yana Wernicke

Ausstellende Fotograf*innen sind Carolina Arantes (F/BR), Mathieu Asselin (F), Daniel Chatard (D), Lisa Domin (D), David Fathi (F), Samuel Gratacap (F), Sonja Hamad (D), Stephanie Kiwitt (D), Markus Krottendorfer (A), Nicola Lo Calzo (F/IT), Paula Markert (D), Laurence Rasti (CH), Gilles Raynaldy (F), Rebecca Sampson (D) und Yana Wernicke (D)

Vernissage der Ausstellung Vis-à-Vis am 16. Oktober 2019 um 19 Uhr. Das Festival findet vom 16. bis 20. Oktober 2019 statt, die Ausstellung ist bis zum 24. November 2019 zu sehen.

Mehr Infos zum Festivalprogramm unter https://fotodoks.de/de

Fotodoks – Festival für aktuelle Dokumentarfotografie
Lothringer13 Halle
Lothringer Straße 13
81667 München

Der Zugang zur Halle ist barrierefrei.
Tram Bahn 15, 25, S-Bahn Rosenheimer Platz, Bus 54 Orleansstraße