2. Februar - 5. April 2023
Esther Horvath

Stars of Polar Night

2. Februar - 5. April 2023
Die Ausstellung mit Esther Horvath wurde am Donnerstag, den 2. Februar 2023 eröffnet. In einem einführenden Gespräch erzählten Esther Horvath und Lars Abromeit, GEO-Reporter Abenteuer und Expedition, von ihren Erlebnissen auf Spitzbergen und den Geschichten hinter den Bildern.

Ny-Ålesund auf Spitzbergen ist die nördlichste Siedlung der Welt: Ein Dorf, das abgeschieden am Ufer des Kongsfjords auf dem 79. Breitengrad liegt. Die ehemalige Kohlesiedlung dient dabei allein der Wissenschaft. Im arktischen Winter leben und forschen hier etwa 40 Frauen und Männer. Währenddessen ist Ny-Ålesund über vier Monate lang von der Dunkelheit der Polarnacht umgeben.

Die Ausstellung »Stars of Polar Night« stellt die Dorfgemeinschaft Ny-Ålesunds und ihre wissenschaftliche Arbeit vor. Der Fokus liegt auf der deutsch-französischen Forschungsbasis AWIPEV, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Esther Horvath, Fotografin des Alfred-Wegener-Instituts, besucht Ny-Ålesund regelmäßig. Der GEO-Reporter Lars Abromeit hat sie Anfang 2022 bei einem ihrer Besuche in die Polarnacht begleitet.

Ny-Ålesund zählt zu den weltweit wichtigsten Stützpunkten in der Klima- und Atmosphärenforschung: An kaum einem anderen Ort der Erde lässt sich der Puls der Polarwelt so intensiv und ungestört fühlen. Deshalb kommt der Arktis im Klimageschehen eine besondere Schlüsselrolle zu.

Die Geschichten der »Stars of Polar Night« berichten vom Alltag an diesem einzigartigen Außenposten der Menschheit. Sie erzählen, wie die Entdecker:innen unserer Zeit hier trotz schwierigster Umweltbedingungen, auch bei Schneestürmen und Temperaturen von minus 30 Grad Celsius, nach Erkenntnissen suchen, die maßgeblich dazu beitragen, den Wandel unseres Planeten besser zu verstehen.

Die Ausstellung umfasst die Porträtserie »Women of Arctic Science«. Die Fotos stellen das Leben, die Motivation und die Arbeit der Frauen in der Forschungsbasis vor – starke Vorbilder für die nächsten Generationen in der Wissenschaft.

Mit Texten von Lars Abromeit, GEO-Reporter Abenteuer und Expeditionen sowie mit freundlicher Unterstützung vom Alfred-Wegener-Institut und GEO.

Susana Garcia Espada (links) vom Geodätischen Observatorium bei Kartverket (Norwegische Kartierungsbehörde) und Joanna Sulich in einer Hütte in der Nähe Ny-Ålesunds: Häufig unternehmen sie hierher Ausflüge, um die Berglandschaften zu malen. Foto: Esther Horvath
Info

Esther Horvath

Esther Horvath ist Wissenschaftsfotografin für das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Fellow der International League of Conservation Photographers und Mitglied von The Photo Society. Seit 2015, nach ihrem ersten Einsatz im Arktischen Ozean für das Audubon Magazine, widmet Horvath ihre Fotografie den Polarregionen, insbesondere dem Arktischen Ozean, und dokumentiert wissenschaftliche Expeditionen und Geschichten hinter den Kulissen der Wissenschaft. In den Jahren 2019 und 2020 begleitete sie vier Monate lang die MOSAiC-Expedition an Bord des Eisbrechers Polarstern, die bisher größte wissenschaftliche Expedition im Arktischen Ozean. Ihre Fotodokumentation der Expedition und der extremen Bedingungen des Nordpols ist im Prestel Verlag als »Expedition Arktis« erschienen. Horvaths Bilder wurden in internationalen Magazinen wie GEO, National Geographic und TIME veröffentlicht und vielfach ausgezeichnet. 2020 gewann sie den 1. Preis beim World Press Photo Award in der Einzelkategorie Umwelt. Im Jahr 2022 erhielt sie den Infinity Award des International Center of Photography in New York für ihre Arbeit zur Sensibilisierung für Naturschutz, Umweltgerechtigkeit und Klimawandel.
estherhorvath.com

Lars Abromeit ist Wissenschaftsjournalist, Buch- und Filmautor. Beim Magazin GEO leitet er den Bereich »Abenteuer und Expeditionen« – und bricht als Reporter seit Jahren regelmäßig mit Forschungsteams zu Extremgebieten der Erde auf.

Für seine Geschichten über die Kräfte der Neugier und unsere Verantwortung für den Erhalt der Natur wurde Lars Abromeit vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem »Henri-Nannen-Preis«, dem »CNN Journalist of the Year Award« und dem »Werner- und Inge-Grüter-Preis für Wissenschaftsvermittlung«.

Er hat fünf Sachbücher publiziert, zuletzt »Horizonte – Warum wir entdecken« mit dem ESA-Astronauten Alexander Gerst. Als Filmemacher gab er 2020-22 mit der dreiteiligen ARD-Dokumentationsreihe »Alexander Gerst auf Expedition« sein Debut. Ein Film über das Projekt »Ins Herz der Arktis« berichtet von den dramatischen Auswirkungen des Klimawandels auf die Polargebiete, unter anderem rund um Ny-Ålesund – und von den Folgen dieser Entwicklung für weltumspannende Wettersysteme.