Ausstellung
Studio Kohlmeier

Landesfürst*In

4. Mai - 14. Oktober 2022

Ministerpräsident*innen stehen nicht nur an der Spitze der Regierung in einem Bundesland – sie sind immer auch Menschen. Das wird manchmal vergessen, wenn bei Terminen alle etwas ehrfürchtig zu der Person aufblicken, die das höchste Amt innehat.

Was macht das Amt aus? Worin unterscheidet sich die Arbeit der Regierungschefs von der Arbeit der Bundestags- oder Landtagsabgeordneten?

Acht Jahre lang begleiteten Angelika und Bernd Kohlmeier elf deutsche Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bei der Ausübung ihres Amtes. Nicht alle Anfragen der beiden stießen auf Begeisterung, nur aus sieben Ländern kam eine Zusage, darunter auch aus Brandenburg. Entstanden ist eine Ausstellung, die vor allem die Zwischentöne einfängt.

Die Fotografien zeigen den Alltag und die Arbeit der Berufspolitiker*innen an zum Teil skurrilen Orten. Wirkliche Ruhe oder gar eine unbeobachtete Minute sind selten. Das Tempo ist enorm, der Terminkalender oft lange im Voraus gefüllt.

Manfred Stolpe (rechts) war von 1990 bis 2002 Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Hier ist er zusammen mit Gernot Mittler, ehem. Finanzminister von Rheinland-Pfalz, bei einer Sitzung des Vermittlungsausschusses im Bundesrat im Februar 2001 zu sehen. Foto: Studio Kohlmeier

Was zwischen Sitzungen, Besichtigungen, Büroalltag und Auswärtsterminen passiert, sehen nur die wenigsten. Eben diese Momente sind auf den 42 Schwarz-weiß-Fotografien der Ausstellung zu sehen. Aufgenommen mit einer analogen Kamera, jedes einzelne Foto von Hand vergrößert.

In der Regel findet kein öffentlicher Termin ohne Pressebegleitung statt, die Fotos sind innerhalb kürzester Zeit in der lokalen Presse zu sehen oder werden online gepostet. Umso bemerkenswerter sind die in der Ausstellung gezeigten Bilder.

Im Unterschied zu digitalen Fotos ist bei analogen Aufnahmen nicht sofort klar, was auf dem Bild zu sehen sein wird. Erst in der Dunkelkammer entwickelt sich mit dem Foto auch die Geschichte dazu. Die Kunstausstellung lädt zur Betrachtung des politischen Alltags aus einer wenig bekannten Perspektive ein.

Dietmar Woidke im Dorfmuseum in Tremmen. Foto: Studio Kohlmeier

Für die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung wurde die ursprüngliche Ausstellung um bisher unveröffentlichte Bilder erweitert. Brandenburg hatte seit 1990 drei Ministerpräsidenten. Kein anderes Bundesland hatte weniger.

Alle drei – Manfred Stolpe, Matthias Platzeck und Dietmar Woidke – sind in der Ausstellung vertreten. Ob in Ausschusssitzungen, bei der Besichtigung von Windrädern, Industriestandorten oder Ausstellungen: die Bilder zeigen das Amt und den Menschen dahinter.

Die Laufzeit des Projektes überschritt manche Amtszeit. Das ist wiederum das Schöne an der Demokratie: Veränderung ist ein wesentlicher Bestandteil.

Studio Kohlmeier
Landesfürst*In
4. Mai bis 14. Oktober 2022
Vernissage am 4. Mai.2022

Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung
Heinrich-Mann-Allee 107, Haus 17
14473 Potsdam
https://www.politische-bildung-brandenburg.de

Öffnungszeiten
Montag, Mittwoch bis Freitag 9 bis 15 Uhr
Dienstag 9 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag geschlossen