Belgicum
Die FREELENS Galerie freut sich sehr, den Fotografen Stephan Vanfleteren erstmals in Deutschland mit einer Einzelausstellung präsentieren zu dürfen. Spätestens sein Buch »Belgicum«, ein moderner Klassiker und Geheimtipp gleichzeitig, hat Vanfleteren über die Grenzen Belgiens hinaus bekannt gemacht. Nach Stationen wie dem belgischen Fotomuseum ist nun eine kleine Auswahl von Aufnahmen aus dem Buch in der FREELENS Galerie zu sehen. Dabei handelt es sich um Handabzüge des Fotografen selbst, die das phantastische Spiel mit Licht und Schatten zusätzlich unterstreichen.
Die ausgestellten Arbeiten sind das vorläufige Ergebnis der letzten 18 Jahre, in denen Vanfleteren wohl jeden Winkel Belgiens mindestens einmal besucht hat. Vanfleterens Bilder zeigen ein eindringliches Bild des Landes, doch darüber hinaus haftet ihnen auch universeller Charakter an. »Stillleben des Alltags« nennt der Fotograf seine Aufnahmen und in der Tat geht von seinen Bildern eine Ruhe aus, die sie völlig der Zeit zu entheben scheint. Das Belgien seiner Fotografien ist vom Verschwinden bedroht, seine Landschaften ebenso wie die Menschen.
»Deutlich spürbar ist, dass der Fotograf aus seinem Arbeitsprozess das Tempo herausgenommen hat: er schlendert, verharrt, nähert sich langsam an. Nur so gelingen ihm intime Ansichten von Leuten in ihren Wohnkammern oder in schummrigen Eckkneipen, die mitreißend und verstörend zugleich sind. In den Gesichtern der Figuren spiegelt sich Verzweiflung, Müdigkeit, Einsamkeit, Melancholie und die Allgegenwart des Todes wider. Doch ihre Blicke bewahren immer auch ein letztes Stück Unergründlichkeit«, wie Peter Lindhorst schreibt.