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Magnus Terhorst

Aus der Serie »Definition von Glück«

Alkohol ist in Deutschland tief im Alltag verankert – schichtenübergreifend gesellschaftlich akzeptiert, als Teil der Tradition zelebriert und dennoch für rund 74.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Während er dem Staat etwa drei Milliarden Euro an Einnahmen beschert, belaufen sich die gesellschaftlichen Kosten auf fast 39 Milliarden Euro jährlich.Magnus Terhorsts Fotoessay erkundet die verschwimmenden Grenzen zwischen Sucht, Routine und Freizeit. Seine Arbeit setzt sich mit der kulturellen Ambivalenz auseinander, die Alkohol umgibt: seine Rolle bei der Bildung regionaler Identitäten, seine Normalisierung in der Oberschicht sowie seine erhöhte Sichtbarkeit – und Stigmatisierung – in Randgruppen. In einer Gesellschaft, in der Alkoholkonsum erwartet wird und Abstinenz als Abweichung gelten kann, dokumentiert Terhorst die Rituale, Widersprüche und Konsequenzen, die sich rund um die Flasche entfalten. Die Serie fängt parallele Realitäten und das fragile Gleichgewicht ein, das viele zwischen sozialer Zugehörigkeit und persönlicher Kontrolle suchen – eine Reflexion darüber, was als normal gilt und zu welchem Preis.

Weitere Arbeiten von Magnus Terhorst sind ab dem 7. Juli in der Ausstellung »FREELENS – Sein und Werden« im Rahmen des Les Rencontres de la Photographie d’Arles, in Frankreich, zu sehen.
Mehr Informationen: »FREELENS – Sein und Werden«

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