Fotofestival
Lumix Festival 2020

#lumixfestivaldigital

19. Juni - 28. Juni 2020

Nachdem das Lumix Festival für jungen Bildjournalismus in der ursprünglich geplanten Form aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, findet es nun vom 19. bis zum 28. Juni 2020 als #lumixfestivaldigital (fast) ausschließlich online statt.

Auf der neugestalteten Website des Festivals werden alle 50 ausgewählten Fotoserien sowie 18 Multimedia-Arbeiten gezeigt. Um das digitale Festival trotz aller Einschränkungen zumindest auch ein wenig analog stattfinden zu lassen, gibt es außerdem eine temporäre Kunstaktion im öffentlichen Raum: Eine mobile Ausstellung wird mit Fahrrädern durch die Stadt gefahren und macht die Fotoserien so auch in Hannover sichtbar.

Zusätzlich präsentiert das Festival-Team  unter dem Titel »10 Tage – 10 Themen« unter www.lumix-festival.de sowie auf Instagram und Facebook ein umfangreiches Programm aus Live Talks, Podcasts und Online-Portfoliosichtungen. Jeder der zehn Festivaltage ist einem anderen Schwerpunkt gewidmet. So diskutieren jeden Tag Fachleute aus aller Welt die Themen, die heute den Bildjournalismus prägen, Fotografinnen und Fotografen geben Einblicke in Arbeitsweisen und Projekte.

10 Tage – 10 Themen

Immer das Gleiche zeigen? Stereotype im Bildjournalismus
Was können Fotograf*innen von Filmemacher*innen lernen – und umgekehrt? Digital Storytelling
Neue Medien – neue Formen. New Perspectives on Documentary Practices
Wie werden in Zukunft Geschichten erzählt? Storytellers of the Future
Der Ausnahmezustand als Alltag. In Crisis Mode
Wer entscheidet, welche Bilder publiziert werden? Digitale Bildwirtschaft
Wessen Bilder sehen wir? Equality
Altes Medium oder neue Möglichkeiten? Das Fotobuch
Fotografie als Mittel der Veränderung. Empowerment
Hauptsache die Kohle stimmt? Ethics / Visual Journalism and Power

Es gibt zwei Dinge, die sie der Tod gelehrt habe: Jemanden, den man liebt, kann man nicht verlieren, und jede nur erdenkliche Grausamkeit existiert, sagt die Fotografin Vivian Rutsch. In ihrem fotografischen Essay »Still Here« setzt sie sich mit den Ungereimtheiten des Todes ihrer Schwester auseinander, bei dem viele Fragen unbeantwortet bleiben, vielleicht für immer. Foto: Vivian Rutsch
Keine Region der Erde heizt sich derzeit schneller auf als die Arktis. Die Erwärmung beträgt hier das Doppelte, stellenweise das Vierfache, des globalen Mittels. Neben dem schwindenden Meereis sorgen sich Klimaforscher vor allem um den grönländischen Eispanzer. Jan Richard Heinicke begleitete für »Melting Point« ein Team von Meeresforscher*innen auf ihrer dreiwöchigen Expedition entlang der Ostküste Grönlands. Foto: Jan Richard Heinicke

Das Lumix Festival für jungen Bildjournalismus präsentiert und reflektiert jungen, sozial engagierten Bildjournalismus des 21. Jahrhunderts, der sich aktiv mit politischen, kulturellen, sozialen, ökologischen und technologischen Prozessen auseinandersetzt. Mit den Ausdrucksformen journalistischer, transmedialer Erzählformate richtet sich der Fokus auf aktuelle Perspektiven des Dokumentarischen und begreift diese als Medien der aktiven Teilhabe an globalen Debatten.

Seit 2008 wird das Lumix Festival in Hannover vom Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie der Hochschule Hannover organisiert. Konzipiert und realisiert wird das Festival 2020 von Studierenden unter der Leitung von Prof. Lars Bauernschmitt und Prof. Dr. Karen Fromm, beide seit vielen Jahren tätig am Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie.

Luca Rotondo zeigt in seiner Serie »Lares« Menschen aus ganz Italien, die sich aus unterschiedlichsten Gründen nicht von ihren verstorbenen Haustieren trennen können und deshalb deren Körper einbalsamiert, als Skelett oder in Formaldehyd eingelegt in ihren Häusern aufbewahren. Foto: Luca Rotondo
Die russische Stadt Toljatti mit 700.000 Einwohner*innen wurde durch ihre Lada-Werke bekannt – doch sie ist gleichzeitig seit Jahrzehnten geprägt von Bandenkriegen, Drogenmissbrauch und frühen Todesfällen, durchschnittlich jeder achte 30-jährige Mann ist HIV-positiv. Tamina-Florentine Zuch zeigt in »Left to Die« das Bild einer Stadt, die bereits in der dritten Generation gezeichnet ist von Verfall, Drogen und Verzweiflung. Foto: Tamina-Florentine Zuch

Vom 1. November 2019 bis zum 31. Januar 2020 konnten sich Bildautorinnen und Bildautoren, die nicht älter als 35 Jahre sind, für die Teilnahme am Festival bewerben. Ein Höhepunkt des digitalen Festivals ist die Verleihung der Auszeichnungen für die besten Bildstrecken und digitalen Storytelling-Projekte am Donnerstag, den 25. Juni 2020 um 17 Uhr auf YouTube und www.lumix-festival.de:

Lumix Photo Award für das herausragendste Projekt in der Kategorie Picture Series, gestiftet von Panasonic, dotiert mit 5.000 Euro
Lumix Digital Storytelling Award für die herausragendste multimediale Webstory, gestiftet von Panasonic, dotiert mit 5.000 Euro
Zwei lobende Erwähnungen zum Lumix Digital Storytelling Award gestiftet von Panasonic, dotiert mit jeweils einer LUMIX S1H mit 24-105 mm Objektiv Kamera
Lammerhuber Photography Award, gestiftet von Silvia und Lois Lammerhuber, dotiert mit 1.000 Euro, für eine Reportage, die auf eindrucksvollste Weise eine Alltagsgeschichte erzählt
Nachhaltigkeitspreis der UmweltDruckerei, gestiftet von dieUmweltDruckerei GmbH, dotiert mit 1.000 Euro
f3 – freiraum für fotografie Preis für engagierte Dokumentarfotografie gestiftet von der Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF) e.V., dotiert mit 1.000 Euro
HAZ-Publikumspreis, dotiert mit 1.000 Euro für eine Bildstrecke oder eine digitale Story, gestiftet von der HAZ

Mitglieder der Jurys waren unter anderem Frauke Böger (Spiegel Online), Andrea Holzherr (Magnum Photos), Prof. Wilfried Köpke (Hochschule Hannover), Lois Lammerhuber (Edition Lammerhuber), Markus Matthes (Panasonic), Kay Meseberg  (Arte), Søren Pagter (Danish School of Media and Journalism), Malin Schulz (Die Zeit), Barbara Stauss (Mare), Gilles Steinmann (Neue Zürcher Zeitung) und Andreas Trampe (Stern).