f² Fotofestival 2023

Fotografie, Vorträge, Vernetzung: Das f² Fotofestival widmet sich in seiner inzwischen vierten Ausgabe in vielfältiger Weise dem Thema »Globalität« und lädt vom 1. bis 11. Juni 2023 zum Austausch ein. Schirmherr des diesjährigen Festivals ist Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal. Auch FREELENS beteiligt sich mit spannenden Beiträgen und lädt zeitgleich am Samstag zur 28. ordentlichen Mitgliederversammlung ein.

Die weltweite Vernetzung und die damit verwobenen rasanten Dynamiken durchdringen schon längst auch unmittelbare und lokale Sphären. Das diesjährige f²  Fotofestival fragt nach den damit verbundenen Veränderungen – wie lebt jede*r Einzelne in einer globalisierten Welt, in der die Grenzen und Narrative nationalstaatlich und kulturell abgegrenzter Räume bereits unterlaufen und überschritten sind? Wie kann eine Gemeinschaft in einer nahezu unumkehrbar veränderten Alltags- und Lebenswelt funktionieren? Auch die aktuellen Herausforderungen – Klimawandel, Auswirkungen der Pandemie oder wirtschaftliche Ungleichheit – stehen in direktem Zusammenhang dieser Globalität.

In diesem Spannungsfeld zeigt das Festival in 16 Ausstellungen, die sich über Dortmunds Innenstadt erstrecken, sowohl Arbeiten von renommierten Fotograf*innen und Künstler*innen als auch vom aufstrebenden Nachwuchs, darunter Sebastian Wells, Anna Ehrenstein oder Yoi Kawakubo.

Begleitet werden die Ausstellungen von einem umfassenden Rahmenprogramm aus Artist Talks, Filmvorführungen, Diskussionsveranstaltungen und Kurator*innenführungen.

Auch FREELENS beteiligt sich und stellt im Rahmen des Festivals die Arbeiten des italienischen Fotografen Carlo Bevilacqua aus, der in seinem Projekt »UTOPIA« weltweit alternative Gemeinschaften und ihre Lebensweisen beleuchtet. Bevilacqa zeigt Hippie-, Künstler*innen- oder spirituelle Gemeinschaften, deren Motive unterschiedlich sind, und doch verbindet sie, dass sie alle einem gesellschaftlichen Gegenentwurf nachhängen. Bevilacqua, den der Gedanke des Utopismus selbst seit jeher fasziniert, hat die so seltsamen wie paradiesischen Orte besucht, um deren Geschichten festzuhalten. Der Betrachtende lernt die Utopist*innen als Träumer*innen kennen, die bereit sind, ihre Vision eines ausgefüllten Daseins zu verwirklichen.

Die Ausstellung wird im Kulturort Depot gezeigt. Begleitend findet am Freitag, 2. Juni 2023 ein Artist Talk mit dem Künstler statt, Beginn um 19 Uhr.

Diskussion um Künstliche Intelligenz in der Fotografie

Besonders spannend wird es am Montag, 5. Juni 2023. In Zusammenarbeit mit dem f2 Fotofestival lädt FREELENS zu einer Podiumsdiskussion ein, bei der sich Expert*innen der Fotobranche fragen:

»Sind Fotograf*innen Maschinen? – Kann KI die Dokumentarfotografie ersetzen?«

Wie alle neuen Technologien ist KI gekommen, um zu bleiben. Wie alle neuen Technologien wird sie ältere Technologien beeinflussen. Offen ist, ob KI »der neue Tod der Fotografie« sein wird. Soziale Medien sind ein Paradies für Bilder, die vorgeben, eine Sache zu sein, aber in Wahrheit eine andere Sache sind. Besteht also die Gefahr einer Verzerrung des Fotojournalismus durch KI? Wie sehr kann man den Bildern noch trauen? Kann AI aber vielleicht auch kreativ sein? Besitzt sie wie der Fotojournalismus die Neugier und eine intrinsische Motivation, die Welt visuell zu erfassen?

Es diskutieren Fotokünstler Boris Eldagsen (Deutsche Fotografische Akademie), Julia Laatsch, Fotografin, FREELENS Beirätin (Deutscher Fotorat), Prof. Dr. Pamela Scorzin (Fachbereich Design FH Dortmund) sowie der geschäftsführende Fotograf Armin Smailovic (Focus – Agentur der Fotograf*innen).