Schwerpunktthema
Social Media für Fotograf*innen

Zeitsparen mit den richtigen Tools

TEXT – SUSANNE KRIEG

Oft kostet das Aufbereiten und Teilen von Beiträgen auf Social-Media-Kanälen eine gefühlte Ewigkeit. Noch dazu bedarf es einer Portion Selbstdisziplin ­– denn ständig läuft man Gefahr, auf einer Plattform hängen zu bleiben und mehr Zeit auf ihr zu verbringen als nötig. Doch zum Glück gibt es einige Tools, mit denen man solche Probleme umschiffen kann.

Wer kennt das nicht? Man hat einen tollen Link entdeckt, den man mit den Kollegen teilen möchte… Also wird Facebook aufgerufen, der Link kopiert, ein Text verfasst. Und wo man schon mal da ist, kann man auch gleich schauen, was sonst noch so los ist. Man vergibt hier ein paar Likes, schaut dort ein Video an. Die Uhr tickt.

Jetzt schnell noch zu Twitter und besagten Link dort erneut kopieren, Tweet formulieren, ein paar Hashtags dazu. Obendrein erinnert man sich plötzlich an einen anderen guten Artikel, den man auch gern teilen würde… Halt, wo war der noch? Die Suche beginnt. Egal. Das nächste Mal eben… Und, ach ja, Instagram! Da wollte man ja auch schnell noch ein Bild posten und schauen, was die Kollegen so machen. Ein Blick auf die Uhr: Schon wieder ist eine Stunde ins Land gegangen! Zeit zum Mittagessen.

1. Tipp: Externe Planer Dashboards nutzen

Wenn man seine Social-Media-Kanäle regelmäßig und professionell bespielen möchte, macht es manchmal Sinn, externe Tools für ein besseres Zeitmanagement zu nutzen. Posts lassen sich auf Vorrat anlegen und verwalten, sowie mit nur einem Klick auf mehreren sozialen Netzwerken veröffentlichen, ohne diese dabei besuchen zu müssen und jedes Mal wieder unnötig abgelenkt zu werden. Dabei ist es egal, ob man Textbeiträge, Fotos und Videos plant oder Content in Form von Links teilen möchte.

Leider kosten fast alle diese Tools Geld. Wir möchten euch jedoch zwei vorstellen, die zumindest als Basispaket (d.h. für maximal einen Account) umsonst sind und gleichzeitig zu den Marktführern gehören: Buffer und Hootsuite.

Die Vorteile von Buffer und Hootsuite:

> Man kann zentral am Desktop Publikationen vorbereiten, in eine Warteschlange einreihen und automatisiert zu bestimmten Zeitpunkten auf verschiedenen Kanälen veröffentlichen.

> Bei beiden sind die wichtigsten Plattformen integriert: z.B. Facebook (Profil, Seite, Gruppe), Twitter, LinkedIn, Instagram und Google+ (Seite).

> Für beide gibt es neben der Desktop-Variante auch eine Smartphone-App.

Nachteile:

> Für Instagram ist lediglich eine Schnittstelle vorhanden, d.h. dass sich hier die Beiträge zwar vorausplanen, aber nicht automatisiert teilen lassen. Man erhält jeweils eine Erinnerung, muss den Post jedoch innerhalb der App selbst abschicken.

> Facebook soll angeblich die Reichweite extern automatisierter Posts einschränken. Im Netz kursieren hierzu allerdings unterschiedliche Aussagen. So gibt es Tests (nicht ganz überraschend von Buffer selbst durchgeführt), die diese Vermutung widerlegen wollen. Andere Studien wiederum meinen, die Theorie bestätigen zu können. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, aber nicht auf Automatisierung verzichten will, kann seine Beiträge übrigens auch direkt auf seiner Facebook-Seite sammeln und terminieren. Vorbereitete Posts in die Warteschlange zu stellen, funktioniert dabei auch auf Instagram, das terminierte Veröffentlichen jedoch nicht.

Die Unterschiede zwischen Buffer und Hootsuite?

> Die Oberfläche von Buffer ist minimalistischer und gerade für Anfänger einfacher zu bedienen als bei Hootsuite.

> Hootsuite integriert auch WordPress, sodass sich zudem Blogbeiträge terminieren lassen.

> Darüber hinaus kann man über das Dashboard von Hootsuite das Feedback auf seine geteilten Beiträge beobachten sowie von dort aus reagieren.

> Hootsuite gibt es auch auf Deutsch, Buffer nur auf Englisch.

> Während Hootsuite auch Youtube als Kanal integriert, gibt es Pinterest nur bei Buffer (umsonst allerdings lediglich als 7-Tage-Test-Version)

Durch die Automatisierung bestimmter Funktionen bleibt dann auch mehr Zeit für das Wesentliche – rausgehen und fotografieren. Illustration: FREELENS unter Verwendung von Vektordateien von Pure Solution/Fotolia
Durch die Automatisierung bestimmter Funktionen bleibt dann auch mehr Zeit für das Wesentliche – rausgehen und fotografieren. Illustration: FREELENS unter Verwendung von Vektordateien von Pure Solution/Fotolia

2. Tipp: Automatisieren mit IFTTT

Für einzelne Vorhaben gibt es zudem eine Website mit dem Namen IFTTT (»If this than that«). Nach dem Wenn-Dann-Prinzip könnt ihr hier kostenlos verschiedene Webdienste miteinander verknüpfen, sodass jeweils ein Dienst als Auslöser für eine wiederkehrende Aktion auf einem anderen Dienst genutzt werden kann. Zurzeit integriert IFTTT 274 Webdienste, darunter auch viele Social-Media-Plattformen.

Einige Verknüpfungen sind dabei nur Spielereien (wenn die Temperatur an einem Ort unter 0 Grad fällt, ist es etwa möglich, eine Aufgabe mit dem Betreff »Eiskratzen« an seine ToDoist-App zu schicken). Doch gibt es durchaus Anwendungen, die tatsächlich lästige Routinearbeiten abnehmen. So kann man zum Beispiel festlegen, dass jedes auf Instagram gepostete Bild auch auf einer speziellen Pinterest-Pinnwand veröffentlicht oder in einem Dropbox-Ordner gespeichert wird.

Auf dem IFTTT-internen Blog gibt es übrigens einen eigenen Beitrag, der 13 Tipps gibt, wie Fotografen mit Hilfe des Anbieters bestimmte Workflows zeitsparend automatisieren können.

3. Tipp: Aufpasser-Programme zur Selbstkontrolle

Wie gesagt, ist die Verlockung während der Arbeit oft sehr groß, doch noch mal eben bei Facebook, Instagram und Co. vorbeizuschauen. Hinterher ärgert man sich dann, das gesetzte Pensum nicht erreicht zu haben. Wer es partout nicht schafft, sich selbst auf die Finger zu klopfen, kann dies auch digitalen Aufpassern überlassen.

Mit dem kostenfreien Programm »Selfcontrol« etwa erzeugt man einen gezielten Netzausfall, um seine persönlichen Störenfried-Seiten für einen festgelegten Zeitraum zu blockieren. Einmal aktiviert, hebt sich die Sperre erst nach dem abgelaufenen Countdown wieder auf. Selbst eine Deinstallation des Programms macht die Blockade nicht rückgängig. Doch damit nicht genug: Mit den Apps »Self-Control« und »Freedom« kann man das Ganze sogar noch auf die Spitze treiben und zusätzlich auch den Smartphone-Konsum im Zaum halten.


Susanne Krieg
Journalistin mit einer Leidenschaft für multimediale Inhalte. Nach über zehn Jahren als GEO-Redakteurin arbeitet die inzwischen zertifizierte Social-Media-Managerin als Texterin und Dozentin für crossmediale Themen.
www.susanne-krieg.de