SPD Kulturforum lud Kreative zum Gespräch
Die Abendveranstaltung der SPD zum Thema »Die Künste und die Sozialdemokratie im Gespräch: Transformation gemeinsam denken« fand am 11. März 2024 in schicker Location am Prenzlauer Berg statt und war sehr gut besucht. Neben vielen Anderen haben Katharina Uppenbrink und Matthias Hornschuh von der Initiative Urheberrecht sowie Marco Urban für FREELENS teilgenommen.
Ein Bericht von Marco Urban
Matthias Hornschuh leitete einen Workshop zum Thema »Die ökonomische Situation im Kultursektor«, an dem auch die Vorsitzende des Kulturausschusses Katrin Budde und der Abgeordnete Martin Rabanus (der als Nachrücker wieder im Bundestag sitzt und lange kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion war) teilgenommen haben. Dies war das einzige Forum, bei dem es tatsächlich um die wirtschaftlichen Interessen der Kreativen ging.
Das Publikum war bunt: Kreative, aber z.B. auch Konzertveranstalter. Alle hatten Sorge um die finanzielle Situation. Bei vielen wurde klar, dass die Wertschöpfung nicht mehr bei den Kreativen passiert – Streamingdienste, IT-Konzerne oder Ticketvermarkter schöpfen die Erträge ab.
Die Initiative des Landes NRW für ein Mindesthonorar bei Projekten, die staatlich gefördert werden, war ebenfalls Thema: Hier wurde davon ausgegangen, dass bei gleichbleibenden Budgets zwar einige bessere Honorare erwarten konnten, andere Stellen oder Aufträge aber gestrichen werden müssten.
Ich konnte die Debatte mit dem Hinweis schließen, dass es an uns ist, die Wertschöpfung, die Ticketvermarkter, Bildagenturen, Social-Media-Plattformen und Streaming-Dienste uns weggenommen haben, wieder zu den Kreativen zurückzuholen.
Die parallel stattgfindenden Workshops beschäftigten sich mit folgenden Themen: »Kunstfreiheit«, »Erinnerungskultur und Gedächtnisarbeit – wo stehen wir, wie geht es weiter«, »Empathie, aber wie? Das Museum als emotional erfahrbarer Ort«, »A Common Place: Defining the current status of transcultural understanding«.
Bei der abschließenden Rede von Dr. Carsten Brosda, dem Vorsitzenden des Kulturforums und Senator für Kultur und Medien in Hamburg, hatte ich, wie auch einige andere Teilnehmer*innen, den Eindruck, dass es mehr darum ging, wie die Kulturschaffenden der SPD helfen könnten, als umgekehrt.