Magazin #21

Freelenser unterwegs

Bildbände über Indien, China und die Wüsten


Rechts und links der Straße

2400 Kilometer weit führt die Road No. 6 von Kalkutta nach Bombay – eine der großen Lebensadern des indischen Subkontinents, ein Querschnitt durch Schichten, Kulturen, Mentalitäten. Entlang der Strecke bleibt dem Betrachter keine Facette der Existenzbedingungen in diesem Land verborgen. Das erfuhr und dokumentierte der Hamburger Fotograf Andreas Herzau, als er die Strecke binnen acht Tagen per Taxi bereiste. Ochsenkarren und Filmplakate, Märkte und Müllsucher, Bettler und Betende – Herzaus Bilder kombinieren in fast filmischem Stil jene Szenen und Eindrücke, die ikonografisch die visuellen Realität des Landes konstituieren.

Andreas Herzau: Calcutta – Bombay.
Mit einem Text von Charlotte Wiedemann.
Heidelberg: Edition Braus.
96 Seiten mit 96 Duotonabbildungen.
29 x 20 cm. 29,95 Euro.

 

Dem Himmel nah

Die Gipfel der Berge gelten im Buddhismus und Daoismus als spirituelle Orte – näher kann man dem Himmel nirgends sein. Auf sieben Reisen hat Karl Johaentges den Huang Shan und die übrigen zehn heiligen Berge Chinas besucht und auf teils abenteuerlichen Wegen selbst bestiegen. Seine Fotos dokumentieren eine unbekannte Welt von atemberaubender Schönheit, in der sich Natur und Religion verbinden: Gipfelpanoramen und Wolkenmeere, Kungfu-Schüler in Shaolin-Klöstern, meditierende Mönche und Lastenträger auf steilen Pilgerwegen. Die Texte von Uli Franz erzählen vom Leben in diesen entrückten Regionen, das doch durchaus ganz weltlich sein kann, und erläutern religiöse, kulturelle und historische Hintergründe.

Karl Johaentges: Chinas Heilige Berge.
Mit einem Text von Uli Franz.
München: Frederking & Thaler 2005.
192 Seiten mit 254 Fotos.
28 x 28 cm. 49,90 Euro.

 

Vollendung eines Großprojekts

Als Michael Martin – bekannt als Afrikareisender und Pionier anspruchsvoller Diashows – 1999 beschloss, sämtliche Wüsten dieser Erde per Motorrad zu bereisen und zu fotografieren, durfte man auf das Resultat gespannt sein. Der nun in internationaler Kooperation vorgelegte Bildband erfüllt alle Erwartungen – Martins versiertem Kennerblick blieben weder die großartigen Panoramen noch die versteckten Details und Szenen verborgen; seine hoch professionellen Aufnahmen dokumentieren auch und vor allem das Leben und Überleben unter schwierigsten Bedingungen, ob in der arabischen Rub al-Khali, der australischen Simpson Desert, der südamerikanischen Atacama-Wüste. Mit den Erlebnissen dieser Reisen wird Martin problemlos seine kommenden Vorträge füllen.

Michael Martin: Die Wüsten der Erde.
München: Frederking & Thaler 2004.
372 Seiten mit 231 Farbfotos.
30 x 30 cm. 50 Euro.