4. November - 23. Dezember 2011
Davide Monteleone

Red Thistle

4. November - 23. Dezember 2011
Die Ausstellung wurde am Donnerstag, 3. November 2011 in Anwesenheit des Fotografen eröffnet.

Davide Monteleone, Gewinner des European Publishers Award 2011 und des FREELENS Award 2010, stellt erstmals seine Fotografien aus der Serie »Red Thistle – the Northern Caucasus Journey« in Deutschland aus.

»Red Thistle« – Die rote Distel ist das Symbol der kaukasischen Kämpfer und als solches auch ein Zeichen für Unabhängigkeit und Freiheit in einer Region, die schon seit Jahrhunderten umkämpft ist. Anfang 2008 hat Davide Monteleones lange Reise durch den Nordkaukasus begonnen.

Straßenszene in der Ortschaft Gimri, während der opferung eines Bullen, Dagestan, Russland, 2009.
Straßenszene in der Ortschaft Gimri, während der opferung eines Bullen, Dagestan, Russland, 2009. Foto: Davide Monteleone

Sein Ziel war es, mit der Fotokamera zu erforschen, wie man an einem Ort leben kann, wo Explosionen, Entführungen und Extremsituationen alltäglich geworden sind. Gefunden hat er Menschen in einem Wartezustand, hoffend auf Veränderung, auf Demokratie, Modernität und vor allem Normalität. Monteleones Fotografien vermitteln dem Betrachter ein Gefühl des Innehaltens im Zentrum des Geschehens, das sich jeden Moment zum Guten oder zur Katastrophe wenden kann.

Von Davide Monteleones Farbaufnahmen geht eine poetische Kraft aus, eine Magie des Alltags, welche die grausame Wirklichkeit mancher Bilder fast vergessen macht. Rebellen tauchen aus dem dunklen Grün der Bilder auf – auch wenn sie außer dem Fotografen keiner zu sehen bekommt, sind sie doch allgegenwärtig.

Porträt einer aus Tschetschenien geflüchteten Frau, die seit dem zweiten Tschtschenienkrieg in Inguschetien lebt, Januar 2010.
Porträt einer aus Tschetschenien geflüchteten Frau, die seit dem zweiten Tschtschenienkrieg in Inguschetien lebt, Januar 2010. Foto: Davide Monteleone

»Trotz der atemberaubenden Schöhnheit des Landes, ist die gesamte Situation extrem klaustrophobisch«, beschreibt Davide Monteleone seinen Eindruck. Daher sei das Auge gezwungen, auf die Details im Gegensatz zum Ganzen zu achten. Eben diese kleinen, beobachteten Details geben seine Fotografien wieder und erheben sie durch die Fotografie zu Symbolen des Widerstands und (Vor-)Zeichen des Kommenden.