22. Januar - 5. März 2010
Gerd Ludwig

Moscow Never Sleeps

22. Januar - 5. März 2010
Zur Eröffnung der Ausstellung mit Gerd Ludwig am Donnerstag, 21. Januar 2010 sprach Christiane Gehner.

Die FREELENS Galerie freut sich sehr, Gerd Ludwigs jüngste Russland-Reportage »Moscow Never Sleeps« erstmals als Ausstellung präsentieren zu dürfen.

Wenn es in Moskau Nacht wird, treten die gesellschaftlichen Unterschiede deutlich zu Tage. Auf der Gewinnerseite von Russlands rasend schnellem wirtschaftlichen Aufstieg feiern sich die Reichen und Mega-Reichen in extravaganten All-Night-Discos, opulenten Restaurants und schicken Designer-Läden selbst. Doch während Moskau sich mit der größten Zahl an Milliardären im Verhältnis zu jeder anderen Metropole rühmen kann, ist auch die Zahl derer gewachsen, die von diesem Aufschwung längst abgehängt wurden.

Zwei illegale Einwanderer auf dem Polizeirevier müssen mit Ärger rechnen, nachdem sie von der Polizei ohne Papiere geschnappt worden sind.
Zwei illegale Einwanderer auf dem Polizeirevier müssen mit Ärger rechnen, nachdem sie von der Polizei ohne Papiere geschnappt worden sind. Foto: Gerd Ludwig

Gerd Ludwig, der seit den frühen 1990er Jahren für den National Geographic von Russland berichtet und den Wandel der Weltmacht über Jahre hinweg dokumentiert hat, zeigt in seiner jüngsten Reportage »Moscow Never Sleeps« beide Seiten einer Entwicklung, die arm und reich immer weiter ins Extreme treibt.

In dem feudalen Restaurant Tourandot ist Mozart nur Kulisse der Reichen, die mit protzigem Konsumgehabe Moskau zu einer der teuersten Städte weltweit machen.
In dem feudalen Restaurant Tourandot ist Mozart nur Kulisse der Reichen, die mit protzigem Konsumgehabe Moskau zu einer der teuersten Städte weltweit machen. Foto: Gerd Ludwig

Drastisch, aber nie denunzierend macht Ludwig die Gegensätze in der russischen Gesellschaft sichtbar, wie sie im nächtlichen Moskau aufeinander prallen. Auf Ludwigs Fotos begegnet man den Reichen und Schönen, den Armen und Rechtslosen und allen Schattierungen dazwischen. Die Hoffnung auf etwas Glück und ein Stück vom Kuchen verbindet sie und treibt sie hinaus auf Moskaus kalte Straßen. Gerd Ludwigs Fotografien verdichten das nächtliche Treiben zu einem Porträt der Metropole, wie es bisher nur wenige gesehen haben.

Das Projekt wurde vom Kulturwerk der VG Bild-Kunst gefördert.