Hidden Kingdom
Der Fotograf Stefan Bladh hat von 2006 bis 2016 Reisen durch verschiedene europäische Länder unternommen. »Hidden Kingdom« ist das eindrucksvolle Zeugnis dieses Unterwegsseins. Dabei gefällt es Stefan Bladh, den Betrachter mit den vorgeführten Szenen vollkommen im Vagen zu lassen.
»Sehr oft erlebte ich Momente, die weder am Anfang noch am Ende von etwas lagen und mir noch nicht einmal einen Einblick erlaubten. Vielmehr befand ich mich mitten in etwas. Und das war immer das Wichtigste«, beschreibt der Schwede seine Vorgehensweise. In einem Wald ist ein riesiges Netz gespannt. Ein Mann wälzt sich auf dem Boden. Ein Schiff versinkt im Fluss. Eine Löwin wird aus dem Kofferraum eines Autos gezogen. Als Betrachter stockt einem ein ums andere Mal der Atem. Was genau geht da vor sich?
Bladhs Fotos entwickeln eine Wirkkraft, die einem sonst höchstens im Dunkel des Kinos begegnet. Hypnotisch sind die Landschaften, die er vorführt und in denen sich der Betrachter wunderbar verlieren kann. Mysteriös und anziehend zugleich scheinen die Figuren, die durch diese fernen, fremd wirkenden Landschaften traumwandeln.
Stefan Bladh will seinen Blick schweifen lassen, dem Übersehbaren nachspüren, das oft Rätselhafte unseres Daseins aufzeigen und eine Stimmung kreieren, in der sich innere Sehnsüchte widerspiegeln. Seine mit einer dunkel-geheimnisvollen Grundierung überzogenen Fotos folgen diesen Vorgaben und sind von einer großen ästhetischen Ausdruckskraft bestimmt. Jedes Bild steht solitär und lässt sich dennoch in eine größere Erzählung einfügen. Es ist eine Erzählung über Sehnsüchte und Verlangen und zugleich eine Erzählung über eine Suche. Die Suche nach dem versteckten Königreich.