Behelfsheim
Während und kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden im zerstörten Hamburg tausende von Behelfsheimen inmitten von Kleingartenvereinen, da diese vom Bombardement der Alliierten weitgehend verschont geblieben waren. Konstruiert aus Trümmern oder einfachsten Baumaterialien in Form des standardisierten Reichseinheitstyps, haben die meisten dieser Häuser seit ihrer Entstehung eine stetige bauliche Veränderung erfahren, um sie strukturell oder räumlich aufzuwerten.
Die Erstbewohner:innen und ihre Nachkommen wurden mit einem lebenslangen Bleiberecht ausgestattet, aber die Zeit der Behelfsheime geht nun langsam dem Ende entgegen, da diese Wohnform nicht länger geduldet wird: Hamburgs Bevölkerungszahl wächst stetig, Wohnraum in der Stadt wird zunehmend knapper und das dauerhafte Wohnen in Schrebergärten ist den Behörden ein Dorn im Auge. Nach dem Tod oder Auszug der Bewohner:innen werden die Häuser abgerissen oder auf die Größe einer Schrebergartenlaube zurückgebaut.
Die Fotoarbeit beschäftigt sich mit dem Innen und Außen dieser letzten noch existierenden Behelfsheime. Sie dokumentiert einen Häusertyp und dessen Materialität, bei dem Nachkriegsgeschichte sichtbar wird und sie ist die letztmögliche Dokumentation eines Provisoriums, welches die Zeit bis heute überdauert hat.
Ab Mittwoch den 26. Mai 2021 ist die FREELENS Galerie unter folgenden Auflagen wieder geöffnet:
– Es dürfen sich nur acht Personen gleichzeitig in der Galerie aufhalten.
– Eine Anmeldung ist nicht notwendig, hilft uns aber bei der Planung und dabei, Wartezeiten zu vermeiden (damit niemand draußen im Regen stehen muss).
– Angabe der persönlichen Daten zur Kontaktnachverfolgung (entweder schriftlich oder digital über Corona- oder Luca-App)
– Während des gesamten Besuchs muss eine Maske (medizinisch oder FFP2) getragen werden.
– Es gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregelungen.
– Personen mit den Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung ist der Zutritt nicht gestattet.