11. Februar - 25. März 2011
Horst A. Friedrichs

21st Century – Mods vs. Rockers

11. Februar - 25. März 2011
Zur Eröffnung der Ausstellung mit Horst A. Friedrichs am Donnerstag, 10. Februar 2011 spielte »The Hip Cat Club – beat discotheque«.

In den Nischen blüht die Subkultur! Dorthin hat sich der in London ansässige Fotograf Horst A. Friedrichs begeben, um die hermetischen, aber überaus vitalen Lebenswelten der britischen Mods und Rocker zu dokumentieren.

Aus einem über zehn Jahre andauernden Projekt führt Friedrichs verblüffende Ansichten der New Modernists und Neo-Rocker vor, die ihr extrem ausgeprägtes Stilbewusstsein kultivieren und weiterentwickeln, die sich ständig neu definieren und deren Anziehungskraft für nachfolgende Jugendliche ungebrochen anhält.

Mods.
Mods. Foto: Horst A. Friedrichs

Auch wenn der spezifische Stil der englischen Mods und Rocker in regelmäßigen Abständen in zeitgenössischer Mode und Musik recycelt wird, sind die Jugendbewegungen, die in den 60er Jahren ihren Höhepunkt erreichten, aus der allgemeinen Wahrnehmung verschwunden. Friedrichs gibt einen pointierten Einblick in die einst aus der Arbeiterklasse hervorgegangenen Gruppen. Seine Mods-Fotos zeigen ihr Freizeitverhalten und jene spezifische Ästhetik, die von stilvoller Frisur, extravaganter Kleidung bis zum richtigen Fortbewegungsmittel reicht. Den Gegenentwurf zu den hedonistischen Mods bilden die Rocker. Ein Film wie »The Wild One« sowie amerikanischer Rock’n’Roll waren einst identitätsbildend für deren Urgeneration. Bis heute ist das Erscheinungsbild der Neo-Rocker geprägt von kunstvoll verzierten Lederjacken, pomadisierten Frisuren und schweren Rennmaschinen.

Rocker.
Rocker. Foto: Horst A. Friedrichs

Friedrichs Fotoserien, die zwischen grobkörnigen Schwarzweiß und subtiler Farbigkeit changieren, bilden eine ausgeklügelte Mischung aus intimen Porträts und überraschenden Momentaufnahmen von Szene-Treffs, Events und Konzerten, auf denen junge und ältere Generationen zusammentreffen. Einmal entschieden, bleiben die meisten ihrer Szene ein Leben lang verbunden. Schnell wird klar, dass es sich um eine Lebensphilosophie, nicht um eine kurzweilige Modelaune handelt. Wie sagt es ein Protagonist der Szene so treffend: »It’s not a fashion statement… it’s in the soul.«

Rockabilly Sammi, Rhythm Riot, Camber, 2009.
Rockabilly Sammi, Rhythm Riot, Camber, 2009. Foto: Horst A. Friedrichs