Crowdfunding
Gerd Ludwig

Chernobyl – The Next Chapter

Der Deutschamerikaner Gerd Ludwig zählt zu den wegweisenden Dokumentarfotografen unserer Zeit. Seine engagierte Berichterstattung über die Folgen der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl gilt als ein Meilenstein des modernen Fotojournalismus. Nach zahlreichen beschwerlichen Reisen in die Sperrzone und der Veröffentlichung seines Fotobuchs »Der Lange Schatten von Tschernobyl« glaubte er, seine Arbeit dort abgeschlossen zu haben. Doch der brutale russische Angriff auf die Ukraine lenkte die Aufmerksamkeit erneut auf Tschernobyl, weckte schlummerndes radioaktives Material und bestätigte die Befürchtung, dass Atomkatastrophen wie Tschernobyl kein Ende finden.

Am 26. April 1986 verstrahlte der nukleare Unfall im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl Tausende Quadratkilometer und zwang 150 000 Bewohner*innen im Umkreis von 30 Kilometern, ihre Häuser zu verlassen. Neunzehn Jahre später legen die immer noch leeren Schul- und Kindergartenräume in Prypjat – einst die größte Stadt in der Zone mit 49 000 Einwohnern – Zeugnis von dem plötzlichen Abschied ab. Foto: Gerd Ludwig

Ludwig plant nun, mit seinen Kameras in die hochgradig verstrahlten Gebiete in und um den Reaktor von Tschernobyl zurückzukehren, um das nächste Kapitel der bisher schlimmsten Atomkatastrophe der Welt zu dokumentieren. Er wird über die Schäden berichten, die durch die russische Invasion der Zone verursacht wurden, und den aktuellen Stand der Aufräumarbeiten im New Safe Confinement (auch als »zweiter Sarkophag« bekannt) aufzeigen. Zudem wird er sich erneut in die hochgradig kontaminierten Räume darunter wagen und abermals die Geisterstadt Pripyat besuchen.

Der Wind weht durch die verlassene Stadt Prypjat. Am 26. April 1986 wurde dieser Vergnügungspark für die jährlichen Maifeierlichkeiten vorbereitet. Dann geschah der Nuklearunfall. Foto: Gerd Ludwig

Zusätzlich plant Gerd Ludwig, einige der letzten überlebenden Liquidatoren zu treffen, die ihr Leben riskierten, um nach der Katastrophe bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Und er wird auch wieder Zeit mit Kindern verbringen, die von Organisationen wie Chernobyl Children International betreut werden, sowie ältere Rückkehrer in der Zone besuchen, die sich trotz der Strahlung dafür entschieden haben, lieber ihre letzten Tage in ihren verseuchten Dörfern zu verleben, statt mit gebrochenen Herzen in der Anonymität einer Großstadt zu sterben.

Unterstützt werden kann dieses Projekt noch bis zum 28. August 2023 auf Kickstarter.