Auszeichnung
Landtag Nordrhein-Westfalen

Lützerath, Dürre, Landtagswahl: Die NRW-Pressefotos des Jahres

»Unbeirrbar« heißt das NRW-Pressefoto des Jahres. Es zeigt einen Aktivisten sitzend vor einem Braunkohlebagger. Erschienen ist es in der Frankfurter Rundschau, fotografiert hat Barbara Schnell aus Krefeld. Die Fotografin ist am 6. Dezember 2022 mit dem ersten Platz beim Journalistenpreis des Landtags Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.

Im Mittelpunkt des Fotos, das Platz 2 belegt, steht ein Förster, der auf eine durch einen Waldbrand zerstörte Fläche bei Lüdenscheid schaut. Das Bild von Ralf Rottmann, Funke Medien, überzeugt durch seine Perspektive auf die Zerstörung durch Naturgewalt. Platz 3 belegt Benjamin Westhoff, der für Thomson Reuters ebenfalls eine Folge des Klimawandels fotografierte: Den Rhein bei Bonn, aus dessen ausgetrocknetem Flussbett ein Einkaufwagen aufgetaucht ist.

Der zweite Platz ging an »Nach dem Feuer. Ein Förster erzählt«, fotografiert von Ralf Rottmann am 26. August 2022 in Lüdenscheid. Foto: Ralf Rottmann/Funke Medien
»No shipping, no shopping – Niedrigwasser im Rhein«, fotografiert von Benjamin Westhoff am 16. August 2022 in Bonn, wurde mit dem dritten Platz honoriert. Foto: Benjamin Westhoff/Thomson Reuters

Den Sonderpreis zur Landtagswahl 2022 erhält Gerd Wallhorn. Er fand für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung ein Wahllokal an einem ungewöhnlichen Ort – in einem Antiquitätengeschäft in Oberhausen.

Über den Nachwuchspreis stimmten in einer Publikumswahl mehr als 1.200 Personen ab und wählten ein Foto von Daniel Schröder, der für den Soester Anzeiger den Brand eines Bauernhofs und die geretteten Tiere fotografiert hatte. Die Jury hatte zuvor zwei Bilder ausgewählt, zwischen denen dann die Öffentlichkeit abstimmen konnte.

Der Präsident des Landtags, André Kuper, sagt: »Gute Bilder erzählen eine Geschichte, umfassen oft ganze Lebenswelten und sind bleibende Kommentare zu unserer Gegenwart. Die Fotos des NRW-Pressefotos erzählen die Geschichte unseres Landes im Jahr 2022. Sie sind ein Jahresrückblick auf die Themen und Ereignisse, die uns in den zurückliegenden Monaten beschäftigten und bewegten, erfreuten oder besorgten. Die Botschaften, die mit den Fotos verbunden sind, erreichen uns ganz ohne Sprache einzig über unsere Augen. Ein gutes Bild sagt mehr als tausend Worte. Der Landtag würdigt die Pressefotografie als eigenes Medium. Ein Medium, das Aufmerksamkeit verdient.«

Den Sonderpreis zur Landtagswahl erhielt Gerd Wallhorn für das Motiv »Außergewöhnliches Wahllokal«, fotografiert am 15. Mai 2022 in Oberhausen. Foto: Gerd Wallhorn/Funke Medien Gruppe
Der Nachwuchspreis ging an Daniel Schröder für »Schwein gehabt«, aufgenommen am 8. März 2022 in Warstein-Mülheim. Foto: Daniel Schröder/Soester Anzeiger

Der vom Präsidenten des Landtags ins Leben gerufene Preis wurde in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. 66 Fotografinnen und Fotografen reichten insgesamt 226 Bilder ein. Davon bewarben sich fünf Journalistinnen und Journalisten mit 16 Fotos um den Nachwuchspreis (bis 30 Jahre). Mit Unterstützung der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West wurden Preisgelder in Höhe von 22.000 Euro vergeben.

Eine Ausstellung mit 35 Fotos, zu sehen im Parlament bis zum 19. Januar 2023, zeigt die Bilder des Jahres und einen Rückblick auf das Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen: Demonstrationen während des Karnevals gegen den Ukraine-Krieg und für die Frauen im Iran, die NRW-Landtagswahl, marode Brücken, die Diskussion um den Muezzin-Ruf und die Aufarbeitung des Missbrauchs-Skandals in der katholischen Kirche sowie die Folgen des Klimawandels für Mensch und Natur.

NRW-Pressefoto des Jahres
6. Dezember 2022 bis 19. Januar 2023

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Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf