Ausstellung
Regionalgruppe Hamburg

Wir geben Hamburg Perspektive

22. März - 28. April 2021

18 Hamburger FREELENS Kolleg:innen haben sich zusammengeschlossen, um in schwierigen Zeiten eine Ausstellung auf die Beine zu stellen. Sie wollten sich selbst eine Perspektive geben und zugleich ihren Blick auf die Kulturorte in Hamburg richten, nach denen wir uns alle sehnen. Sie erzählen mit ihren Fotografien von der entstandenen Leere und geben eine Perspektive auf die Zeit, wenn hoffentlich alles wieder öffnen kann.

Die Ausstellung »Wir geben Hamburg Perspektive« wurde am Montag, den 22. März 2021 am Großneumarkt durch den Hamburger Kultursenator Carsten Brosda eröffnet. Im Rahmen dieser besonderen Vernissage plakatierte er die erste der insgesamt 75 Litfaßsäulen.

Die Kultur-Litfaßsäulen der Stadt sind Zeitzeugen des Kulturbetriebs. Zerfledderte Plakate erzählen noch immer von Kulturereignissen der Vergangenheit, die niemals stattgefunden haben. Diese Litfaßsäulen werden zur Ausstellungsfläche, die Ankündigungsfläche wird dadurch selbst zum Kulturort. Wo sonst auf Ausstellungen und Veranstaltungen hingewiesen wird, holen die Fotograf:innen die zur Zeit verschlossenen Räume in den öffentlichen Raum – durch ihre ganz persönliche fotografische Perspektive. Das Medium wird zum Inhalt, der Kulturraum wird zum Objekt.

Nicole Keller vermisst es, sich im Museum für Kunst & Gewerbe verlieren zu dürfen.
Fredrika Hoffmann wählte den filmRaum als einen ihrer Lieblingsorte: »Von meinem Arbeitszimmer aus blicke ich auf das kleine Kino mit den 30 Sitzplätzen.«

Perspektive ist ein zentraler Begriff der Fotografie. Sie beschreibt den Blickwinkel, die Einstellung. Derzeit gibt es kaum eine Meldung in den Medien ohne das Wort Perspektive – als Hoffnungsszenario, als Aussicht auf eine Zeit nach dem Lockdown. Das Ausstellungsprojekt »Wir geben Hamburg Perspektive« versucht, die Bedeutungen zu verbinden; die verschlossenen Räume von Kultur- und Veranstaltungsorten, von Begegnung, Kunst und Musik wieder sichtbar zu machen. Die ausstellenden Fotograf:innen setzen sich – stellvertretend für alle Hamburger:innen – an ausgewählten geschlossenen Orten selbst in Szene und öffnen diese visuell.

Die Fotos auf den Säulen sind bis zum 28. April 2021 im gesamten Stadtgebiet zu sehen. Alle Standorte der Litfaßsäulen und die entstandenen Arbeiten mit den Herzensorten der Fotograf:innen sind auf hamburg.freelens.com zu finden. Dort berichten außerdem alle Fotograf:innen über ihre Erfahrungen, Motivation und Perspektiven, die sich bei der Arbeit an dem Projekt entwickelt haben.

Christina Körte fehlen auf Kampnagel nicht nur die Inszenierungen, sondern auch die menschlichen Begegnungen und die Flohmärkte, auf denen so vieles zu neuem Leben erweckt wird.
Tobias Oechler porträtierte sich im Musikclub LOGO: »So eine Location kann man nicht einfach wiederaufbauen, wenn sie mal pleite gehen sollte.«

Die Ausstellung wurde kuratiert von Jutta Schein, Bildredakteurin bei der Wochenzeitung »Die Zeit«, 
Ulrich Rüter, Fotografiehistoriker
, und Prof. Vincent Kohlbecher, Professor für Fotografie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Die beteiligten Fotograf:innen von »Wir geben Hamburg Perspektive« sind Valeska Achenbach, Frieder Blickle, Sonja Brüggemann, Michael Bogumil, Maik Carstensen, Melanie Dreysse, Kirsten Haarmann, Frederika Hoffmann, Nicole Keller, Urs Kluyver, Oliver Görnandt-Schade, Christina Körte, Johannes Mairhofer, Heiner Müller-Elsner, Tobias Oechler, Henriette Pogoda, Pat Scheidemann und Sibylle Zettler.

Die Ausstellung wurde gefördert von der Hamburger Behörde für Kultur und Medien.

Gemeinsam viel bewegt haben unsere Hamburger Kolleg:innen, um diese sehenswerte Ausstellung auf die Beine zu stellen. Foto: Maik Carstensen