War on Wall – Fotografien vom Krieg in Syrien auf der Berliner Mauer
»War on Wall« ist ein Ausstellungsprojekt im öffentlichen Raum. Es zeigt die Serie »40 out of 1 million« auf der ehemaligen Berliner Mauer.
Im Frühjahr 2016 wütet der Bürgerkrieg in Syrien seit fünf Jahren. Über eineinhalb Millionen Menschen sind seither verletzt worden, rund eine Viertelmillion sind tot.
Ein Jahr lang porträtierte Kai Wiedenhöfer kriegsversehrte syrische Geflüchtete in Jordanien und im Libanon: Männer, Frauen und Kinder. Ganz unmittelbar spricht aus seinen Bildern die Gewalt, die für sie alles mit einem Mal verändert hat. Sie sitzen im Rollstuhl, tragen Prothesen, weisen Verbrennungen auf oder haben Gliedmaßen verloren. Die körperlichen Wunden kann man sehen, die seelischen nicht.
Für seine außergewöhnlichen Fotografien wählt Wiedenhöfer die Form des klassischen Porträts und lässt es in seiner ganzen Nüchternheit wirken: Im Hintergrund sind nur wenige Details zu erkennen, im Vordergrund entfaltet jede einzelne Persönlichkeit mit ungeheurerer Wucht ihre ganz eigene still-kraftvolle Präsenz.
Panoramabilder der zerstörten Stadt Kobane ergänzen die Porträts. Eine beschönigende Ästhetik verbietet sich angesichts der Grausamkeit der Realität von selbst. Kai Wiedenhöfers schonungslose Bilder sind ein leidenschaftliches Plädoyer für den Frieden. Mit ihnen will er die Aufmerksamkeit auf all jene lenken, die ihr Leben lang unter den Folgen moderner Kriege leiden.
Zur Eröffnung am 23. Juni 2016 um 19 Uhr sprechen Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Jana Borkamp, Bezirksstadträtin für Kultur von Friedrichshain-Kreuzberg, Katharina Mouratidi (GfHF) und syrische Gäste.
Gesellschaft für Humanistische Fotografie (GfHF)
Außeninstallation West Side Gallery (gegenüber Mercedes-Benz Arena), Mühlenstraße, Berlin-Friedrichshain
24. Juni – 25. September 2016