Ausstellungen
12. Wiesbadener Fototage

»Unruhige Zeiten«

13. August - 28. August 2022

Die 12. Wiesbadener Fototage präsentieren in sechs Ausstellungen 37 nationale und internationale zeitgenössische Künstler*innen, die sich auf vielfältige Weise mit dem dialektischen Begriff der »Unruhe«, die unsere Zeit prägt, auseinandergesetzt haben. Welche Rolle kann das »stille Bild«, die Fotografie, in unruhigen Zeiten spielen? Ist sie mehr als ein eingefrorener Moment, ist sie doch ein bewegtes Medium? Ist sie Zeuge? Oder hält sie dagegen – bringt Ruhe ins Spiel? Wo Unruhe ist, da muss auch Ruhe und Entschleunigung sein. Doch wie kann man sich der Rastlosigkeit und ihrem Druck entziehen?

Fotografische Versuche, auf diese Fragen zu antworten, gab es in diesem Jahr viele. Die Jury – Monique Behr (Kulturamt Wiesbaden), Michaela Höllriegel (Wiesbadener Fototage), Dr. Christina Leber (Kunststiftung DZ Bank), Dr. Martina Mettner (Deutsche Gesellschaft für Photographie), Daniel Oschatz (Oschatz Visuelle Medien), Marc Peschke (Wiesbadener Fototage), und Jürgen Strasser (Wiesbadener Fototage) – hat aus über 500 Einreichungen die Beteiligten der Wiesbadener Fototage 2022 ausgewählt.

Aus der Serie »Not Just One…«. Foto: Dominik Gigler

Unter ihnen ist auch FREELENS Mitglied Florian Bachmeier, der mit seiner Serie »Im Limbo« vertreten ist. Das Langzeitprojekt begleitet schon seit neun Jahren den Konflikt in der Ukraine und die gesellschaftlichen und historischen Auswirkungen auf ihre von Umbrüchen gebeutelte Bevölkerung. »Der Titel bezeichnet ursprünglich den äußersten Höllenkreis, in welchem sich die Seelen befinden, die ohne eigenes Verschulden aus dem Paradies ausgeschlossen worden sind. Spätestens seit dem 24. Februar 2022 sind die Menschen in der Ukraine wieder in der Hölle angekommen.«

Präsentiert werden die Bilder im Kunsthaus Wiesbaden.

Nachbar im Kunsthaus ist FREELENSer David Klammer mit seinem Projekt »Die Linie«. Der Untertitel »Was vom Wasser blieb« bestätigt das mulmige Gefühl, welches einen beim Betrachten der Bilder befällt: die an Höhlenmalereien erinnernden Fingerabdrücke sind Zeugen des Jahrhunderthochwassers an der Ahr und geben eine Ahnung über eine Flut dieses Ausmaßes. Wie um Hilfe rufend, inmitten einer großen, kaum darstellbaren Katastrophe.

Aus der Serie »Die Linie«. Foto: David Klammer

Der Ausstellungsparcours wird von einem dichten Begleitprogramm mit Vorträgen, Künstler*innengesprächen, Filmen und Führungen gerahmt, welches zahlreiche Gelegenheiten zu Inspiration und Austausch zwischen den Beteiligten und dem Publikum bietet.

Diesjährige Teilnehmer*innen sind Matthew Abbott, Seb Agnew, Julia Autz, Florian Bachmeier, Eckart Bartnik, Janusz Beck, Anja Bohnhof, Boris Eldagsen, Tomasz Lazar, Gabriele Galimberti, Dominik Gigler, Rafael Goldchain, Uschi Groos, Jeoffrey Guillemard, Pang Hai, Dennis Henning, Pia Hertel, Rafael Heygster, Elias Holzknecht, Hannes Jung, Natalia Kepesz, David Klammer, janKB, Bärbel Möllmann, Linda & Reza Nadji, Jeanette Petri, Andreas Rost, Florian Ruiz, Burkhard Schittny, Uta Schmitz-Esser, Marc-Oliver Schulz, Julia Stomp, Agata Szymanska-Medina, Simone Tramonte, Anne Werner, Zhou HanShun.

Darüber hinaus findet die offizielle Verleihung des renommierten Otto-Steinert-Preises statt. Hauptpreisträger ist in diesem Jahr FREELENS Mitglied Magnus Terhorst mit seinem Langzeitprojekt »Definition von Glück«. 

12. Wiesbadener Fototage
»Unruhige Zeiten«
13. August bis 28. August 2022
Eröffnung am 13. August ab 19 Uhr im Kunsthaus Wiesbaden.

Das Festival findet an sechs zentralen Veranstaltungsorten in Wiesbaden statt.
Mehr Information dazu auf www.wifo2022.de/ausstellungen

Das vollständige Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Diskussionen und Preisverleihungen gibt es hier.