Ausstellung
KontraPixel/Jana Erb

This is not to be seen *by future generations

20. Oktober - 16. Dezember 2020

Als Fotografin, die hauptsächlich im Bereich Outdoor- und Reisefotografie unterwegs ist, habe ich oft mit den Konsequenzen meines Handelns zu kämpfen. Mein Team und ich reisen nicht nur in Länder und Naturschutzgebiete, die ohne uns besser dran wären. Die Bilder, die ich mache, motivieren Menschen dazu, rauszugehen und lassen sie nach Abenteuern und schöner, unberührter Natur suchen. Zu sagen: »Das Ökosystem ist sensibel, die Natur muss geschützt werden, wenn ihr was Gutes tun wollt, bleibt ihr besser zuhause – aber schau, wie schön und aufregend das alles ist«, hat bisher noch nie funktioniert. Ich ringe häufig mit mir und damit, wie ich meine Handlungen rechtfertigen und damit meiner Arbeit einen Sinn geben kann, der über das Offensichtliche hinausgeht.

Deshalb habe ich das langfristige Projekt »This is not to be seen *by future generations« ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes möchte ich den Klimawandel und den Einfluss, den er auf die Menschen in abgelegenen und ländlichen Regionen hat, dokumentieren. Ich denke, mit meinen Bildern und dem daraus für mich resultierenden Konflikt ist es ähnlich wie mit dem Eisbären im Zoo: Jeder weiß, dass er in freier Wildbahn glücklicher wäre, aber er dient in einem gewissen Sinne einem höheren Zweck. Der Mensch braucht die Kombination von Wissen und Emotionen, um seine Trägheit zu überwinden und die Dinge wirklich anzupacken.

Wir müssen Reden! Kommunikation ist meines Erachtens immer der erste Schritt. Aber wir müssen auch dementsprechend handeln. Ja, das ist manchmal unbequem und erfordert Umdenken, aber es liegt in unserer Hand. Jeder noch so kleine Schritt ist wertvoll, weil er andere inspiriert! Lasst es uns anpacken!

Aus der Ausstellung »This is not to be seen *by future generations«. Foto: KontraPixel/Jana Erb

»Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.«

So steht es bereits 1987 im Brundtland-Bericht. Reisen – insbesondere Flugreisen – haben durch ihren Emissionsausstoß einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Klimawandel. Und auch darüber hinaus belasten Reisen die Natur mitunter in hohem Maße. Die Welt wird »kleiner«, Reisen günstiger und Orte, die vor gar nicht so langer Zeit noch unerreichbar und unerschlossen waren, kann man plötzlich mit einem Kurztrip übers Wochenende abhaken. Reisen ist zum Statussymbol unserer Generation und eine Selbstverständlichkeit geworden. Die Folgen, die das für die Umwelt und auch die Sozialstrukturen an den Orten hat, die plötzlich zu touristischen Hotspots geworden sind, ist im vollen Ausmaß noch nicht abzusehen. Dadurch entsteht gerade für Menschen, die beruflich mit Reisen und Tourismus zu tun haben, ein moralischer Konflikt, da sie durch ihr Wirken Menschen dazu animieren, sich auf Reisen zu begeben und damit die Landschaften und Naturschätze gefährden, die sie doch eigentlich bewahren möchten.

Aus der Ausstellung »This is not to be seen *by future generations«. Foto: KontraPixel/Jana Erb

Vernissage der Ausstellung »This is not to be seen *by future generations« von Jana Erb am Dienstag, den 20. Oktober 2020 ab 19 Uhr. Artist Talks am Samstag, 21. November 2020, zwischen 14 und 18 Uhr und am Mittwoch, 16. Dezember 2020, zwischen 17 und 21 Uhr, Beginn jeweils zur vollen Stunde.

Im Rahmen der Ausstellung findet am Sonntag, den 8. November 2020 um 15 Uhr zusätzlich eine Diskussionsveranstaltung zum Thema »Nachhaltiges Reisen« statt. Outdoor- und Abenteuerfotografin Jana Erb (KontraPixel), Reiseexperte Ovid Jacota und rehab republic Aktivistin Laura Zwick diskutieren darüber, ob es möglich ist, eine nachhaltige Lebensweise mit dem Wunsch zu reisen in Einklang zu bringen. Die zentrale Frage dabei lautet: Wie können Reisen so gestaltet werden, dass Sie möglichst geringe Konsequenzen für künftige Generationen und unsere Umwelt nach sich ziehen? Weitere Informationen und Kartenreservierung (Eintritt frei, aber begrenzte Personenzahl) auf der Website vom Bosco Gauting.

KontraPixel/Jana Erb
This is not to be seen *by future generations
20. Oktober bis 16. Dezember 2020

Bosco Gauting
Oberer Kirchenweg 1
82131 Gauting
www.bosco-gauting.de

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 10 bis 12:30 Uhr
Dienstag, Donnerstag & Freitag 10 bis 12:30 Uhr & 15 bis 18 Uhr
Mittwoch 10 bis 12:30 Uhr
Samstag 10 bis 12 Uhr