12. bis 15. Mai 2016
Wolfgang Müller

Mingong. Die Suche nach dem Glück

12. Mai - 15. Mai 2016

Mehr als 200 Millionen Wanderarbeiter*innen (chinesisch: Mingong) gibt es derzeit in China. Auf der Suche nach Arbeit und ihrem persönlichen Glück sind sie aus den armen, ländlichen Regionen Chinas in die industriellen Zentren des Landes gezogen. Ohne die Mingong wäre Chinas wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte nicht möglich gewesen.

In seinem Langzeitprojekt befasste sich der Fotograf Wolfgang Müller mit einer der größten Wanderungsbewegungen weltweit und begleitete von 2005 bis 2011 einzelne Wanderarbeiter*innen zwischen Arbeit und privatem Alltag. Um die Differenz zwischen den Verheißungen der Metropolen und ihrer ländlichen Herkunft ermessen zu können, nahm er ebenso an ihren Fahrten in die Heimatorte teil. Daraus entstand die Arbeit »Mingong. Die Suche nach dem Glück«, die jetzt erstmals in einer Einzelausstellung zu sehen ist.

City of Dreams, Chongqing 2011. Foto: Wolfgang Müller
City of Dreams, Chongqing 2011. Foto: Wolfgang Müller

Wolfgang Müllers Bilder führen uns sowohl die Dimension der Binnenmigration in China als auch die damit verbundenen Lebenswirklichkeiten vor Augen. Vor dem Hintergrund harter Lebensbedingungen begegnen wir Arbeiter*innen mit ihren ganz individuellen Träumen und Schicksalen. Müllers Bilder sind dabei offen und vielschichtig. Sie reduzieren die abgebildeten Personen weder auf ihren Opferstatus, noch zelebrieren sie das Elend oder zielen auf das Mitleid des Betrachters.

Die Bilder laden den Betrachter vielmehr ein, seinen Blick zwischen verschiedenen Ebenen wechseln und sich von den entstehenden Kontrasten irritieren zu lassen. Zarte Farben, die Vertrautheit und Nähe der Dargestellten treffen auf eine oft harsche Realität, die manchmal nur aus dem Kontext, kleinen Details oder der Zweideutigkeit einer Geste hervorgeht.

Rooming House, Nanjing 2011. Foto: Wolfgang Müller
Rooming House, Nanjing 2011. Foto: Wolfgang Müller

Wolfgang Müller
Mingong. Die Suche nach dem Glück
12. bis 15. Mai 2016

Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, den 11. Mai um 19 Uhr.
Begrüßung durch Matthias Schumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Sinologie), Goethe-Universität Frankfurt am Main. Wolfgang Müller berichtet über die Entstehung seiner Bildstrecke.

AusstellungsHalle
Schulstraße 1a, 60594 Frankfurt am Main
www.ausstellungshalle.info/

Öffnungszeiten
Donnerstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr

Die Ausstellung erfolgt im Rahmen des Projekts »Der Schutz des Schwachen« an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Am Sonntag, den 15. Mai findet um 18 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zum Thema »Mingong. Die soziale Situation von Wanderarbeiter*innen in China aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive« statt. Es diskutieren Wolfgang Müller, freier Fotograf (Berlin) und Na Zou, Wirtschaftswissenschaftlerin (Goethe-Universität, Frankfurt am Main), moderiert von Matthias Schumann (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)