Ausstellungseröffnung
Galerie für Fotografie in der Eisfabrik (GAF)

LANDMARKer »Here We Go!« ein fotografisches Reisetagebuch

Ausstellungserönung am Mittwoch, den 28. August, 19:00 Uhr
Ausstellung vom 29. August bis 13. Oktober 2024
Do. – So. 12 bis 18 Uhr geöffnet

Zu keinem Anlass wird mehr fotografiert als beim Reisen. Jedes Jahr produzieren die Urlauber Millionen von Erinnerungsbildern, die ihre Reise als besonders exotisch und erlebnisreich darstellen sollen. Auch im Journalismus gibt es den festen Begriff der Reiserfotografie.

Madeira: Morgendaemmerung ueber Funchal. Von der Dachterrasse des Castanheiro Boutique Hotels in der Altstadt von Funchal bietet sich ein eindrucksvolles Stadtpanorama mit Blick auf den Hafen von Funchal. Im Hintergrund das Kreuzfahrtschiff Costa Pacifica. Funchal ist beliebter Anlaufhafen vieler Kreuzfahrtschiffe. Foto: Peter Bruns

Sie soll den Leser träumen lassen und seinem Fernweh Zucker geben. Ihm die Möglichkeit geben, dem grauen und tristen Alltag visuell zu entfliehen. Berichte auf den Reiseseiten von Zeitungen und Zeitschriften oder in Reisemagazinen sollen eine Empfehlung aussprechen. Denn nur so bekommen sie die Anzeigen der Reiseveranstalter, für die Reisereportagen ein ideales Werbeumfeld darstellen. Insofern ist Reisejournalismus meist kein reiner Journalismus, sondern bestenfalls ein Hybrid aus Journalismus und Public Relations.

Die Teilansicht des Port House bzw. Havenhuis in Antwerpen wurde entworfen von der mittlerweile verstorbenen weltberühmten Architektin Die Teilansicht des Port House bzw. Havenhuis zeigt den Neubau, den die Architektin Zaha Hadid. Der futurische Teil in Form eines Diamanten wurde von ihr auf das Gebäude einer ehemaligen Feuerwache gesetzt. Foto: Dr. Ulrich Mählert

Reisefotografien verführen somit zum Reisen und haben darüber hinaus eine wichtige Funktion: Denn Reisen an andere Orte ist tödlich für Vorurteile, Engstirnigkeit und Bigotterie. Das Reisen hilft dabei, den Geist zu verfeinern und Vorurteile abzubauen. Dabei ist die Reisefotografie fotografisch anspruchsvoll. Denn sie vereint als fotografisches Genre viele Bereiche der Fotografie in sich: Eventfotografie, Straßenfotografie, Portraitfotografie, Architekturfotografie, Landschaftsfotografie, um nur einige zu nennen.

Seit fast 20 Jahren reist eine Gruppe von Fotobegeisterten einmal im Jahr für gut eine Woche an einen Ort und fotografiert diesen im Stil der klassischen Reisefotografie. Die Gruppe hat sich einen Namen gegeben:

LANDMARKer. Als eine Landmarke bezeichnet man ein auffälliges, meist weithin sichtbares topografisches Objekt. Ein Marker hebt wichtige Elemente in Texten und auf Karten hervor.

Zuschauer auf der Pferderennbahn in Bath, ganz in der Nähe der hannoverschen Partnerstadt Bristol

Die Gruppe LANDMARKer möchte mit ihren Fotoserien interessanter Orte deren Charakter visualisieren. Dazu gehören Architektur und Landschaft ebenso wie Straßenleben, Kunst, Kultur, Sport und Nachtleben. 

Die Gruppe LANDMARKer besteht aus professionellen Fotografinnen und Fotografen, Mitgliedern aus artverwandten Berufen und engagierten Amateuren. Etwa 15 von Ihnen machen sich jedes Jahr auf die Reise an einen Ort, der jeweils am letzten Tag der vorhergegangenen Reise von den Mitgliedern diskutiert und beschlossen wurde. Bislang haben die LANDMARKer neben anderen Orten Istanbul, Breslau, Prag, London, Bangkok, Bristol, Lissabon, Berlin, Leipzig, Riga und Madeira fotografiert.

Die LANDMARKer nehmen nur dann ein neues Mitglied auf, wenn ein anderes ausscheidet. Die Gruppe zeigt ihre Bilder in Fotobüchern, Ausstellungen und verkauft sie über die Fotoagentur VISUM.

Lettland, Riga, Mittsommerfeier, Paare tanzen traditionelle Volkstänze. Foto: Kirsten Haarmann

In der GAF-Ausstellung sind die Bilder nicht mit einer persönlichen Autorenschaft gekennzeichnet. Die Gruppe betrachtet die Bilder als Ergebnis einer gemeinsamen Arbeit und eines kollektiven Prozesses. Oft werden Motive von mehreren Teilnehmern fotografiert, da die Mitglieder untereinander keinen Hehl aus guten Motiven und interessanten Begegnungen machen. Man betrachtet sich untereinander nicht als Konkurrent*innen. Auch die Recherche zur Vorbereitung jeder Reise ist Gemeinschaftsarbeit. Trotzdem schafft es meistens nur eines von vielen Fotos des gleichen Motivs in die Auswahl, wovon am Ende aber alle Beteiligten profitieren.

Denn das ist das Credo der LANDMARKER: Sie wollen von ihren Reisen nicht nur gute Bilder mitbringen, sondern auch mit Freude fremde Welten entdecken und Spaß an der gemeinschaftlichen visuellen Erkundung eines Ortes haben.

Galerie für Fotografie (GAF)
Seilerstraße 15d
30171 Hannover

Do. – So. 12 bis 18 Uhr geöffnet
Eintritt frei