Jan Richard Heinicke für »Melting Point« ausgezeichnet
Noch nie war die Ausdehnung des arktischen Meeres im Monat Juni so gering wie 2019. Keine Region der Erde heizt sich schneller auf als die Arktis. Die Erwärmung beträgt hier das Doppelte, stellenweise das Vierfache des globalen Mittels. Neben dem schwindenden Meereis sorgen sich Klimaforscher vor allem um den grönländischen Eispanzer. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Eisverlust auf Grönland vervierfacht. Für seine Arbeit »Melting Point« hat Jan Richard Heinicke ein Team von Meeresforschern auf ihrer Expedition entlang der Ostküste Grönlands begleitet und brilliert mit einer modernen und innovativen Herangehensweise, der es gelingt, ein zentrales Thema unserer Zeit poetisch und zugleich zutiefst journalistisch einzufangen. Als Gewinner des VGH-Fotopreises erhält Jan Richard Heinicke ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Eine lobende Erwähnung für ihre Arbeiten erhielten als Finalist*innen des Juryprozesses:
Andy Happel »China Youth«
Nanna Heitmann »Hiding from Baba Yaga«
Jana Mai »Die Nachfahren der Wölfe«
Ole Spata »Artefakte einer Teilung«
Stefanie Silber »Das ewige Nesthäkchen«.
Der VGH-Fotopreis ist mit 10.000 Euro bundesweit eine der höchstdotierten Auszeichnungen im Bereich Fotografie. Seit 2008 wird er ausschließlich unter den Studierenden des Studiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie der Hochschule Hannover (HsH) vergeben. Mit ihrer exklusiven Förderung unterstützt die VGH den international renommierten Studiengang, der über einen deutschlandweit einmaligen Schwerpunkt im Bereich des Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie verfügt. Neben der Vermittlung klassischer, bildjournalistischer Bildsprachen richtet sich der Fokus des Studiengangs auf aktuelle Perspektiven des Dokumentarischen und eine zukünftige Praxis bildjournalistischer Visualisierungen.
»Wir freuen uns sehr über das langjährige Engagement der VGH für unseren Studiengang, das uns die Möglichkeit gibt, die hervorragende Arbeit unserer Studierenden über die Grenzen der Hochschule hinaus publik zu machen und finanziell zu fördern«, sagt Prof. Dr. Karen Fromm, Professorin des Studiengangs und Koordinatorin des VGH-Fotopreises.
Insgesamt hatten sich 36 Studierende mit unterschiedlichsten Themen und Erzählstilen um den Preis beworben. Mit der Verleihung des Preises ist eine Ausstellung der Preisträger-Arbeit sowie der Finalist*innen des Juryprozesses in der GAF–Galerie für Fotografie verbunden.
»Das Niveau der diesjährigen Einreichungen zum VGH-Preis war erfreulich hoch. Zum Ende der Jurysitzung galt es aus noch sechs nahezu perfekten Arbeiten, den Gewinner zu ermitteln – keine leichte Aufgabe. Jan Richard Heinickes Wissenschaftsreportage ›Melting Point‹ setzte sich aufgrund der sowohl journalistisch als auch künstlerisch sehr hohen Qualität und des gelungenen Zusammenwirkens von Porträts, Stilleben und Sense-of-Place-Motiven durch«, so Lars Lindemann, Geo-Fotochef.
Der Fachjury, die über die Vergabe des VGH-Fotopreises entscheidet, bestand in diesem Jahr aus Thorsten Gerke, Spiegel Bildredaktion; Lars Lindemann, Geo-Fotochef, Amelie Schneider, Leiterin der Bildredaktion Die Zeit; Barbara Stauss, Bildredaktion Mare und Reporter ohne Grenzen; Michael Thomas,
Cheffotograf der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung; Andreas Trampe, Leiter der Bildredaktion des Stern und Alexandra Bartsch als Vertreterin der VGH.
Die Ausstellung zum VGH-Fotopreis 2019 ist noch bis zum 12. Januar 2020 in der GAF zu sehen.
Galerie für Fotografie
Seilerstraße 15d
30171 Hannover
gafeisfabrik.de
Öffnungszeiten
Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr, Eintritt frei.
An Heiligabend und Silvester bleibt die Galerie geschlossen. Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag sowie am Neujahrstag ist regulär von 12 bis 18 Uhr geöffnet.