Ausstellung
Heike Steinweg

Hiersein, Being Here, להיות כאן

5. September - 21. November 2021

Im Rahmen der Ausstellung »Hiersein, Being Here, להיות כאן« zeigt Heike Steinweg Porträts aus ihrer Serie »Open History«. Für diese fotografierte und interviewte sie ein Jahr lang Israelis, die in Berlin leben sowie Deutsche, die in Israel ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben.

Identität, Vergangenheit und Zukunft sind die Themen, die sich durch Steinwegs Porträtserie ziehen, in der sie die persönlichen Beweggründe erkundet hat, die die Protagonist:innen dazu bringen im jeweils anderen Land zu leben. Schätzungsweise 20.000 Israelis leben in Berlin – es ist für junge Israelis zu einem Mekka der Freiheit, zu einem Zufluchtsort geworden, um politischen Spannungen im Nahen Osten, dem wirtschaftlichen Druck und den gesellschaftlichen Erwartungen zu entkommen.

Die Fotografien werden von persönlichen Statements der Protagonist:innen begleitet. »Durch diese partizipative Methode werden persönliche Geschichten und Erfahrungen jenseits einer politischen Agenda spürbar. Die Geschichte eines jeden einzelnen Menschen, bereichert die offizielle Geschichtsschreibung. Und so verstehe ich meine fotografische Recherche, als einen künstlerischen Beitrag zu einem politischen Thema«, so Heike Steinweg.

Die Ausstellung »Hiersein, Being Here, להיות כאן« möchte einem breiten Publikum zeitgenössische Perspektiven auf das deutsch-jüdische Stadtleben zugänglich machen. Sieben Künstler:innen präsentieren mit Zeichnung, Malerei, Fotografie, Konzeptkunst und Comic ihre individuellen und kritischen Sichtweisen auf Familie, Herkunftsorte, Identitäten und die jüdische und deutsche Geschichte. Die inhaltliche Vielfalt spiegelt sich in der Spannbreite der künstlerischen Medien wider. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist, eine lebendige, kulturelle Pluralität in Bezug zum Stadtleben und Begegnungen in der Stadt zu präsentieren.

Aus der Serie »Open History«. Foto: Heike Steinweg

Berlin ist eine Stadt, die von Zuwanderung lebte und lebt. Für Künstler:innen ist Berlin aufgrund seiner offenen Struktur und Wandelbarkeit Lebens- und Arbeitsort geworden, dies zeigen auch Künstler:innen mit jüdischen Wurzeln, die nach dem Holocaust als sogenannte ›dritte Generation‹ in Berlin leben. Die Reflexion und das Interesse an jüdischer Kultur teilen sie sich mit deutschen Künstler:innen, die sich in ihren Kunstwerken mit Erinnerung und Geschichte des nationalsozialistischen Deutschlands auseinandersetzen.

Die Ausstellung gibt Einblicke in diese Auseinandersetzungen und thematische Vernetzungen: Wer blickt wie auf die Geschichte Deutschlands? Welche Perspektiven entstehen durch Künstler:innen, die aus Israel und anderen Ländern nach Berlin zogen? Wie setzen sie sich mit der jüdischen und deutschen Kultur auseinander? Wie gehen Künstler:innen mit deutscher Herkunft mit dem Gedenken in der Stadt um?

Teilnehmende Künstler:innen:
Olaf Kühnemann (Zeichnung, Skulptur), Michal Fuchs (Zeichnung, Skulptur), Paula Elion (Installation mit Objekten), Atalya Laufer (Installation, Zeichnung, Fotografie), Elke Renate Steiner (Comic/Bücher), Heike Steinweg (Fotografie) und Birgit Szepanski (Installation, Objekte, Artists Book)

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 5. September 2021, um 12 Uhr im Außenraum vor der Kommunalen Galerie eröffnet. Grußwort: Eva Lezzi (Autorin), Einführung: Dr. Birgit Szepanski (Kuratorin)

Kommunale Galerie Berlin
Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr
Mittwoch 10 bis 19 Uhr
Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr