Hahnemühle Student Photography Competition 2019 in der GAF
Der erste internationale Hahnemühle Fotografie-Award richtete sich an Nachwuchsfotograf:innen, die an Hochschulen und Universitäten weltweit studieren, um uns ihre Welt visuell vorstellbar zu machen und über ebendiese in Bildern nachzudenken.
Mit jeweils fünf Fotografien reichten mehr als 700 Fotograf:innen aus über 50 Ländern ihre Arbeiten ein. Nach einem Vorentscheid über 50 Finalist*innen zeichnete die international renommierte Jury, bestehend aus Fotograf:innen, Fotojournalist:innen, Galerist:innen und weiteren erfahrenen Expert:innen der Fotoindustrie, drei Gewinnerarbeiten aus. Die Gewinner:innen und Honorable Mentions des Awards sind ab dem 22. Oktober 2020 für sechs Wochen in der hannoverschen Galerie für Fotografie zu sehen.
1. Platz | »simili modo« | Jan A. Staiger & Daniel Niedermeier
Das deutsche Fotografenduo Jan A. Staiger und Daniel Niedermeier überzeugte die Jury mit einem starken theoretischen Ansatz und der herausragenden künstlerischen Umsetzung. In ihrer konzeptionellen Arbeit »simili modo« entführen uns die Fotografen in vom Menschen erschaffene Scheinwelten. Sie irritieren, regen zum hinterfragen an, lassen ein gesellschaftliches Streben erahnen und greifen gleichzeitig die Grenzen und Möglichkeiten des fotografischen Mediums auf. »Die Umsetzung der Idee ist ausgesprochen gut gelungen. Informationen werden auf verschiedenen Ebenen transportiert und auch handwerklich ist ›simili modo‹ eine herausragende Arbeit, die hervorragend fotografiert und gedruckt ist«, urteilte die Jury des Awards.
2. Platz | »The two parallel« | Karina Bikbulatova
Ebenso überzeugte die Fotoserie »The two parallel« von Karina Bikbulatova aus Russland. Sie erzählt die Geschichte zweier Schwestern, die von ihrem Vater verstoßen wurden und nicht wissen, dass sie miteinander verwandt sind. Sie führen zwei komplett unterschiedliche Leben, treffen sich jedoch einmal im Jahr für einen Tag, um etwas zu unternehmen. »Die Geschichte ist faszinierend und zeigt große Sensibilität und Sanftmut. Jedes Bild hat einen anderen Aufbau und dennoch sind alle Bilder sehr gut miteinander verbunden. Die Komposition der Serie ist ausgesprochen kreativ«, meint die Jury. Die skulpturenhaften, gar monumentalen Bilder seien wunderschön fotografiert.
3. Platz | »of suddenly growing up« | Tamara Eckhardt
In ihrer Arbeit »of suddenly growing up« nimmt uns die deutsche Fotografin Tamara Eckhardt mit in den Berliner Stadtteil Marzahn-Hellersdorf. Hier trifft sie junge Mütter und erzählt uns auf beeindruckend gefühlvolle und empathische Art und Weise von den intensiven Lebensrealitäten der jungen Frauen. Die zarten Porträts strahlen ruhig und lassen uns melancholisch am Alltag der Mütter teilhaben. Die Jury war zudem von der fotografischen Umsetzung beeindruckt: »Die Bilder sind wunderbar ausgeleuchtet und bedienen sich einer ungewöhnlichen Farbpalette, die die empathische Wirkung gut transportiert und verstärkt. Einfach gut fotografiert.«
Des Weiteren wurde die Arbeit »Lost Paradise« von Farnaz Damnabi mit einer lobenswerten Erwähnung ausgezeichnet. Die iranische Fotografin thematisiert in ihrer Arbeit die Unsichtbarkeit von weiblicher Identität innerhalb patriarchalischer Gesellschaftsstrukturen.
Galerie für Fotografie (GAF)
Seilerstraße 15d
30171 Hannover
gafeisfabrik.de
Öffnungszeiten
Die Galerie ist donnerstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei.