Ausstellung
Michael Horbach Stiftung

»Europäer sehen Cuba«

11. Februar - 7. März 2018

Die Öffnung Kubas zum Westen im Jahr 2015 und die darauf folgende politische Annäherung an die USA, der Tod Fidel Castros 2016, die Abkehr von der Entspannungspolitik und neue Restriktionen durch Donald Trump 2017 – Kuba stand in den letzten Jahren oft im Blickpunkt. Geboren aus indigenen, afrikanischen und europäischen Wurzeln, Beschränkungen und Öffnungen in Kommunikation und Handel geht das in der Ausstellung gezeigte Kuba über Volkstum und Klischees hinaus. 17 fotografische Positionen aus drei Jahrzehnten nähern sich den komplexen Aspekten des Inselstaates und bieten Einblicke in die gegenwärtige Realität des Landes.

Die Ausstellung beginnt zeitlich mit den Schwarzweiß-Fotografien des Wieners Karl Haimel, für den Kuba eine zweite Heimat geworden ist. Seine Bilder widmen sich der Musik und dem Tanz – Porträts von Menschen, die ihren Lebenswillen in ihrem alltäglichen Kampf ums Überleben in Bewegung zum Ausdruck bringen.

Aus der Serie »Kuba – 90 Jahre Fidel Castro«.

Zahlreiche der ausgestellten Serien stellen die Menschen ins Zentrum: José Manuel Díaz Burgos blickt hinter die Fassaden, auf Hinterhöfe und Hauseingänge, wo er intime und alltägliche Situationen erfasst. Bela Doka zeigt sehr persönliche Momente und Körperlichkeit, für die das Vertrauen zwischen Porträtierten und Fotograf eine zentrale Rolle spielen. Núria Lopéz Torres beschäftigt sich mit dem Frauenbild und sexuellen Identitäten.

Bei den vier Fotografinnen Nathalie Grenzhaeuser, Anja Schlammann, Andrea Sunder-Plassmann und Mia Unverzagt hingegen wird der Mensch geradezu ausgespart. Sie setzen sich konzeptuell mit Kuba auseinander. Landschaften oder Architektur verweisen nur indirekt auf die Menschen und ihre Kultur.

Über 27 Jahre hinweg fotografierte Sven Creutzmann den Revolutionär und Politiker Fidel Castro. Seine sehr intimen Fotografien sind in der Ausstellung zu sehen. Dirk Gebhardt beschränkt sich auf das Kuba der 1990er Jahre, Joan Alvados dokumentiert das Leben von Muslimen in Kuba.

Fidel Castro bei einer Ansprache am 26. Juli 1998 in Santiago de Cuba anlässlich des 40. Jahrestages des Angriffs auf die Moncada-Kaserne. Foto: Sven Creutzmann
Fidel Castro bei einer Ansprache am 26. Juli 1998 in Santiago de Cuba anlässlich des 40. Jahrestages des Angriffs auf die Moncada-Kaserne. Foto: Sven Creutzmann

»Europäer sehen Cuba« ist die vierte Fotoausstellung in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung, die den Inselstaat zum Thema hat. Zusätzlich wird in den Kabinetträumen Walker Evans Serie »Havanna« aus dem Jahr 1933 gezeigt.

Vernissage am Sonntag, 11. Februar 2018 von 11 bis 14 Uhr. Die Ausstellung läuft bis zum 7. März 2018.

Kunsträume der Michael Horbach Stiftung
Wormser Straße 23, 50677 Köln
www.michael-horbach-stiftung.de

Öffnungszeiten
Mittwoch und Freitag 15:30 bis 18:30 Uhr
Sonnabend 11 bis 14 Uhr